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3. Die physische Rohstoffversorgung<br />

3.1 Das Aufkommen<br />

Deutschland kann heute mit gewissen Einschränkungen als rohstoff- und energiearmes<br />

Land bezeichnet werden, wenngleich seine industrielle Entwicklung bis zur<br />

Herausbildung der gegenwärtigen Industriestruktur durchaus stark von der heimischen<br />

Rohstoffbasis im Montansektor geprägt und beeinflusst worden ist. Die<br />

Einschränkungen gelten zum einen für einzelne Industriemineralien wie Bentonit,<br />

Feldspat und Baryt, ferner für Kali und Salz oder für energetische Rohstoffe wie Braun-<br />

und Steinkohle, für die heimische Lagerstätten in bedeutendem Umfang mit theoretisch<br />

noch immer großen Reichweiten verfügbar sind und die im Prinzip zur<br />

Inlandsversorgung herangezogen werden können, zum anderen für Sekundärrohstoffe,<br />

die aus Recyclingprozessen gewonnen werden und zunehmend Primärrohstoffe ersetzen<br />

können.<br />

Deutschland ist allerdings nicht nur aufgrund seiner Ausstattung mit Ressourcen,<br />

sondern vor allem als Folge der Industriestruktur auf eine sichere Versorgung mit<br />

energetischen, metallischen und mineralischen Rohstoffe in erheblichem Umfang<br />

angewiesen und insofern weniger ein rohstoffarmes als vielmehr ein rohstoffabhängiges<br />

Land; denn eine erhebliche Menge an Grundstoffen werden hierzulande aus den<br />

genannten Rohstoffen gewonnen. Beispielsweise produzierte die Eisenschaffende<br />

Industrie im Jahr 2003 knapp 45 Mill. t Rohstahl und verbrauchte dazu 2,4 Mill. t<br />

Steinkohlen, 12,2 Mill. t Koks und rund 39 Mill. t Eisenerz. Obwohl Steinkohlen im<br />

Inland gefördert und Steinkohle zu Koks umgewandelt wird, deckt die Branche etwa die<br />

Hälfte des Kokskohlenbedarfs (Hüttenkokerei), 28 % des Koksbedarfs und 100 % ihres<br />

Erzbedarfs im Ausland. Ähnliche Relationen gelten auch für andere Sektoren wie z.B.<br />

die NE-Metallerzeugung oder die Papierindustrie.<br />

Die Versorgung Deutschlands mit primären Metallrohstoffen (Erzen) erfolgt<br />

ausschließlich über Importe (vgl. Tabelle 3). Die verwertbare Förderung der einzigen<br />

Eisenerzgrube (Wohlverwahrt-Nammen bei Porta Westfalica), die in Deutschland noch<br />

betrieben wird, belief sich im Jahr 2003 auf 429 000 t. Dieses Erz findet ausschließlich<br />

als Zuschlagstoff in der Bauindustrie Verwendung. 4<br />

4 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) (2004), Der Bergbau in der Bundesrepublik<br />

Deutschland 2003, Bergwirtschaft und Statistik, Berlin.<br />

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