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eim mengenmäßig bedeutendsten Rohstoff Eisenerz werden die Reserven noch um das<br />

Dreifache übertroffen.<br />

Die langfristige Verfügbarkeit hängt allerdings nicht nur von den Reserven oder<br />

Ressourcen eines Rohstoffs, sondern auch von der jährlichen Entnahme aus den<br />

Lagerstätten ab. Dabei ist die Reichweite eines Rohstoffes definiert durch das Verhältnis<br />

der aktuellen Produktion bzw. Förderung zu den Reserven bzw. Ressourcen. Diese<br />

Kennziffer ist statisch, sie stellt also eine Momentaufnahme dar und extrapoliert die<br />

gegenwärtige Ressourcensituation in die Zukunft. Dabei bleibt unberücksichtigt, dass<br />

materialsparender technischer Fortschritt, Erfolge bei der Substitution oder im<br />

Recycling die Reichweite erheblich verändern können. Auch Neufunde aufgrund<br />

verbesserter Explorationstechniken verschieben die Erschöpfung nichterneuerbarer<br />

Rohstoffvorräte weiter in die Zukunft.<br />

Alle Faktoren zusammengenommen legen den Schluss nahe, dass die hier untersuchten<br />

Rohstoffe in ausreichender Menge verfügbar sind, die gegenwärtig beobachtbaren<br />

Preissteigerungen daher keine vorzeitige Erschöpfung nicht erneuerbarer Ressourcen<br />

signalisieren. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Angebots- und<br />

Nachfrageverschiebungen ausgeschlossen und Preisbewegungen eher zufallsbedingt<br />

sind. Denn kurzfristig ist das Angebot an Rohstoffen aufgrund der langen<br />

Realisierungszeiten kapitalintensiver Explorations- und Bergbauprojekte wenig flexibel.<br />

In Situationen hoher Rohstoffnachfrage sind Verknappungen und Preissteigerungen<br />

daher durchaus möglich. Ähnliches gilt für die Transportkapazitäten, die ebenfalls die<br />

technische Verfügbarkeit von (Import)rohstoffen limitieren. Insoweit minimieren<br />

ausreichende Reserven und Ressourcen zwar die Risiken von mengenmäßigen<br />

Versorgungsstörungen, bieten jedoch keinen Schutz vor kurz- und mittelfristig<br />

spürbaren Preissteigerungen. Politische Störfaktoren oder Interventionen sowie<br />

Monopol- oder Kartellverhalten marktmächtiger Unternehmen sind nicht Gegenstand<br />

dieser Untersuchung, sie dürfen aber für eine umfassende Beurteilung von Liefer- und<br />

Preisrisiken selbstverständlich gerade auf den internationalen Rohstoffmärkten nicht<br />

außer Acht gelassen werden.<br />

Dies gilt umso mehr als sich ein großer Teil der Förderung metallischer Rohstoffe auf<br />

bestimmte Regionen der Erde und Unternehmen konzentriert, und diese Konzentration<br />

seit Anfang der neunziger Jahre zumindest für die metallischen Rohstoffe deutlich<br />

zugenommen hat (vgl. Tabelle 2). Denn von den seit 1990 erzielten<br />

Produktionssteigerungen konnten – mit Ausnahme von Nickel - die jeweils drei größten<br />

Förderländer ihren Anteil an der Weltproduktion erhöhen. Die höchsten<br />

Konzentrationsraten entfallen hierbei auf die Metalle Eisen und Bauxit und sind vor<br />

dem Hintergrund der ohnehin hohen, bei Bauxit sogar höchsten Konzentration zu sehen.<br />

So konnte Chile seinen Anteil an der Kupferproduktion im Vergleich zu 1990 fast<br />

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