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2. Globale Aspekte der Rohstoffversorgung<br />

Als Rohstoffe werden üblicherweise alle Primärinputs pflanzlichen, metallischen oder<br />

mineralischen Ursprungs bezeichnet, die aus der Erdkruste durch Explorations- und<br />

Extraktionsaktivitäten entnommen und im Rahmen von Produktions- und<br />

Konsumptionsprozessen zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse eingesetzt werden.<br />

Rohstoffe sind nach dieser Definition also nur jene primären biologischen oder<br />

mineralischen Stoffe, die vor ihrer ersten Verwendung keiner Umwandlung durch<br />

Produktions- oder Weiterverarbeitungsprozesse unterworfen waren. Weitgehend<br />

ausgeblendet bleiben bei dieser Abgrenzung Erzeugnisse der ersten Verarbeitungsstufe,<br />

die als Vormaterialien in vielen Grundstoffproduktionen eingesetzt werden (z.B.<br />

Rohstahl, Zellstoff oder vorvulkanisierter Kautschuk) wie auch zahlreiche<br />

Sekundärrohstoffe (Schrott. Altpapier etc.), die mit dem Ziel, teure Primärrohstoffe zu<br />

substituieren über das Recycling in zahlreiche Produktionsprozesse zurückgeführt<br />

werden.<br />

Um diese Substitutionsvorgänge, die die Abhängigkeit einer Volkswirtschaft von<br />

primären Rohstoffen tendenziell verringern, angemessen erfassen zu können, werden im<br />

folgenden als Rohstoffe auch alle Materialinputs bezeichnet, die entweder als<br />

Sekundärrohstoffe oder als Importe weiterverarbeiteter Rohstoffe oder Halbzeuge<br />

Primärrohstoffe ersetzen können. Deshalb werden im folgenden über die eigentlichen<br />

Primärrohstoffe hinaus auch Sekundärrohstoffe und fallweise auch rohstoffnahe<br />

Halbwaren wie z.B. Konzentrate aus Erzen (Sinter und Pellets), Metalle in Pulverform,<br />

Rohstahl oder Kautschuk in Primärformen näher untersucht.<br />

Die Bedeutung der Rohstoffe für die sektorale und gesamtwirtschaftliche Produktion<br />

zeigt sich nicht nur an der Menge insgesamt, sondern vor allem an der Vielzahl der<br />

eingesetzten Rohstoffe (vgl. Übersicht 1). Aus dieser Vielzahl sollen im Rahmen dieser<br />

Untersuchung solche Stoffe ausgewählt werden, die aufgrund ihrer Menge oder ihres<br />

Wertes als besonders wichtig eingestuft werden können. Dabei ist von Bedeutung, dass<br />

Deutschland verglichen mit anderen Regionen der Welt ein vergleichsweise<br />

ressourcenarmes Land (geworden) ist, sieht man einmal von einigen Industriemineralien<br />

(z.B. Bentonit, Feldspat oder Baryt) sowie von ausgeprägten Lagerstätten an<br />

energetischen Rohstoffen wie Stein- und Braunkohle ab. Die Versorgung der deutschen<br />

Wirtschaft mit Rohstoffen muss deshalb in hohem Maße durch Importe gesichert<br />

werden. Dies gilt nicht nur für die Energieversorgung, die inzwischen zu über 75 % auf<br />

Einfuhren basiert – die Primärenergiegewinnung im Inland belief sich bei einem<br />

Gesamtverbrauch von knapp<br />

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