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Superwahljahr 2013: Was die Wirtschaft bewegt - Wirtschaftszeitung

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BERLIN/REGENSBURG. Im Bundesministerium<br />

für <strong>Wirtschaft</strong> und Technologie<br />

(BMWi) fand kürzlich <strong>die</strong> AuftaktveranstaltungzurneuenFörderinitiative<br />

„eKompetenz-Netzwerk für<br />

Unternehmen“ mitden39bundesweiten„eBusiness-Lotsen“,denregionalen<br />

Informationsbüros für Unternehmen,<br />

statt. Der Parlamentarische Staatssekretär<br />

beim BMWi und Beauftragte<br />

der Bundesregierung für Mittelstand<br />

und Tourismus, MdB Ernst Burgbacher,gabhierfürdenStartschuss.<br />

Mitderam1.Oktober<strong>die</strong>sesJahres<br />

gestarteten Förderinitiative möchte<br />

das BMWi Unternehmen dabei unterstützen,ihreKompetenzinSachenInformations-<br />

und Kommunikationstechnologie<br />

zu verbessern und ihre<br />

Geschäftsprozessezudigitalisieren.<br />

Mittelstand wird gestärkt<br />

Staatssekretär Burgbacher erläutert:<br />

„Das ‚eKompetenz-Netzwerk‘ stärkt<br />

vor allem den Mittelstand – das Rückgrat<br />

der deutschen <strong>Wirtschaft</strong>. Gerade<br />

kleine und mittlere Unternehmen sowie<br />

das Handwerk verfügen meist<br />

nichtübereigeneIT-Abteilungen,und<br />

ihreRessourcensindknapp.<br />

Die eBusiness-Lotsen unterstützen<br />

Mittelstand und Handwerk anbieterneutralundpraxisnahauchbeiderSuche<br />

nach bezahlbaren und praktikablenIKT-Lösungen.MitHilfedereBusiness-Lotsen<br />

können<strong>die</strong> Unternehmen<br />

ihre Kompetenzen im IT-Bereich ausbauen<br />

undihreWettbewerbsfähigkeit<br />

durch eine verbesserte Abwicklung<br />

der elektronischen Geschäftsprozesse<br />

steigern.“<br />

Unter den eBusiness-Lotsen, <strong>die</strong> in<br />

Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

wurden, ist auch der von ibi research<br />

an der Universität Regensburg betreute<br />

„eBusiness-Lotse Ostbayern“ vertreten.<br />

ibi research war bereits bis Ende<br />

September 2012 im vom BMWi geförderten<br />

Vorgängerprojekt „Netzwerk<br />

Elektronischer Geschäftsverkehr“<br />

(NEG) als „E-Commerce-Kompetenzzentrum<br />

Ostbayern“ (ECKO) der AnsprechpartnervonkleinenundmittlerenUnternehmeninderRegion,wenn<br />

esumE-Business-Themenging.<br />

Dr. Georg Wittmann, Projektleiter<br />

und Verantwortlicher des eBusiness-<br />

Lotsen: „Es freut uns natürlich sehr,<br />

dass wir für <strong>die</strong> Unternehmen in<br />

Deutschland und vor allem in unserer<br />

Region <strong>die</strong> bisherige Arbeit fortsetzen<br />

können und so unseren Beitrag zur<br />

Stärkung der Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit<br />

des Mittelstands in<br />

Ostbayernleisten.<br />

DarüberhinauskönnensichUnternehmen<br />

natürlich auch jederzeit direkt<br />

an uns wenden. Insbesondere <strong>die</strong><br />

umfangreiche Information der kleinen<br />

und mittleren Unternehmen liegt<br />

uns sehr am Herzen. Deswegen sind<br />

auch schoneineVielzahl vonkosten-<br />

IT & KOMMUNIKATION<br />

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WIRTSCHAFTSZEITUNG FEBRUAR <strong>2013</strong> | SEITE 19<br />

MassenintelligenzfürFirmenprozessenutzen<br />

Mithilfevon„Crowdsourcing“machenUnternehmenausdereigenenZielgruppeeineQuellefürinnovativeIdeenundVorschläge<br />

VON BIRGIT BAUER<br />

OSTBAYERN. Wenn Unternehmen Produkte<br />

verbessern möchten, benötigen<br />

sie eines: Kreativität und neue Ideen.<br />

Am besten den direkten Input vom<br />

Kunden.<br />

Die zündende Idee zu finden ist oft<br />

nicht einfach und für <strong>die</strong> Unternehmen<br />

in der Regel mit großem Resourcenaufwand<br />

verbunden. Ein in<br />

Deutschland noch relativ neues, aber<br />

wirksames Instrument für <strong>die</strong> Entwicklung<br />

neuer Ideen ist das sogenannte<br />

„Crowdsourcing“. Dabei handelt<br />

es sich um eine Wortverbindung,<br />

<strong>die</strong> aus zwei englischen Begriffen zusammengesetztwurde:„Crowd“ist<strong>die</strong><br />

Masse,„Sourcing“<strong>die</strong>Beschaffung.<br />

Ziel: interaktive Zusammenarbeit<br />

Entwickelt wurde der Begriff im Jahr<br />

2006vonJeffHowe,einem amerikanischen<br />

Journalisten. Crowdsourcing<br />

wird auch als Schwarmauslagerung<br />

bezeichnet. Verschiedene Aufgaben<br />

oder Fragen werden mit der Methode<br />

an <strong>die</strong> Intelligenz der Masse ausgelagert,<br />

es kommt zur interaktiven ZusammenarbeitmitderZielgruppe.<br />

EinTrend,derausdenUSAkommt,<br />

in Deutschland immer populärer<br />

wird, aber auch umstritten ist. Viele<br />

betrachtendasArbeitenmitderMasse<br />

als „Billigjob“ mit Amateuren. Doch<br />

Crowdsourcingistweitmehr.Vorteile<br />

wie <strong>die</strong> Nähe zur Zielgruppe, Ideenvielfalt<br />

oder <strong>die</strong> Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />

sind nur einige<br />

Punkte.<br />

Für Unternehmen, <strong>die</strong> sich bereits<br />

im Bereich der sozialen Me<strong>die</strong>n engagieren,<br />

ist das Arbeiten mit derIntelligenz<br />

der Masse im Prinzip kein Problem<br />

mehr. Sie verfügen über eine<br />

„Crowd“ und wären in der Lage, <strong>die</strong>se<br />

Ressourceaktivzunutzen.FürdasArbeiten<br />

mit der Crowd gilt immer das<br />

Prinzip der Freiwilligkeit. Nichts<br />

muss, vieles kann. Spaß wird groß geschrieben.<br />

Ein weiterer Faktor:Kommunikation.<br />

Eigentlich etwas, das im Umgang<br />

mit den sozialen Me<strong>die</strong>n selbstverständlich<br />

sein müsste, aber oft noch<br />

unterschätztwird.Esgilt,mitdenTeil-<br />

VonSchwärmenlernen:GenaudasversprichtdasKonzept„crowdsourcing“. Foto:dpa<br />

nehmern auf Augenhöhe zu bleiben<br />

und den direkten Kontakt zu pflegen.<br />

Kundenbindung, Viralität und <strong>die</strong> ReputationeinesUnternehmensimNetz<br />

könnensopositivbeeinflusstwerden.<br />

Durch Aktionen wie Votings und<br />

ContestsentstehtInteraktion.Eskommen<br />

Vorschläge und neue Ideen von<br />

außeninsUnternehmen,<strong>die</strong>Quelleist<br />

<strong>die</strong> Zielgruppe selbst. „User generated<br />

content“, also vom Nutzer erzeugtes<br />

Wissen zeigt auf, welche Wünsche offensind.Geschicktangelegtkanneine<br />

Crowdsourcing-Kampagne auch <strong>die</strong><br />

Aufmerksamkeit der Me<strong>die</strong>n auf sich<br />

ziehen und so noch mehr Aufmerksamkeitgenerieren.<br />

Eines der prominentesten Projekte<br />

imBereichCrowdsourcingistWikipedia.<br />

Der Gedanke der Gemeinsamkeit,<br />

gutes Community Management und<br />

Teambildung,wennsichmehrereNut-<br />

HilfezurSelbsthilfeinSachenE-CommerceundE-Finance<br />

DereBusiness-LotseOstbayernunterstütztUnternehmendabei,ihreInformations-undKommunikationstechnologie-Kompetenzzuverbessern<br />

losen und neutralen Veranstaltungen<br />

sowie Informationsmaterialien geplant.<br />

Darüber hinaus können sich<br />

Unternehmennatürlichauchjederzeit<br />

direktanunswenden.“<br />

Fun<strong>die</strong>rtund praxisnah<br />

Der eBusiness-Lotse Ostbayern bietet<br />

E-Commerce- und E-Finance-Fachwissen<br />

aus erster Hand. Zu den Schwerpunkten<br />

zählen <strong>die</strong> Bereiche E-Commerce<br />

(zum Beispiel Vertriebsstrategie,<br />

Warenwirtschafts- und Shop-Systeme,<br />

Marketing, Zahlungsabwicklung,<br />

Versand und Internationalisierung)<br />

sowie E-Finance (zum Beispiel<br />

E-Payment, E-Rechnung, M-Payment<br />

oderSEPA).<br />

Der eBusiness-Lotse Ostbayern<br />

zeichnet sich durch seine über Jahre<br />

etablierte enge Verflechtung von Wissenschaft<br />

und Praxis aus. Dabei bestehensowohlvieleKontaktezuregionalen<br />

als auch zu überregional agierenden<br />

Forschern, Experten, Multiplikatoren<br />

wie Me<strong>die</strong>n, Kammern und Verbände<br />

sowie Unternehmen. Die durch<br />

dasKnow-howentstandenenundfortlaufend<br />

angebotenen Informationsmaterialien<br />

und Veranstaltungen sind<br />

wissenschaftlich fun<strong>die</strong>rt und zugleich<br />

praxisnah. Dadurch <strong>die</strong>nen sie<br />

allen Unternehmen, <strong>die</strong> sich mit den<br />

Themen „E-Commerce“ und „E-Finance“<br />

beschäftigen, als Hilfe zur Selbsthilfe.(xtr)<br />

zer an einem Thema beteiligen, sind<br />

unabdingbar. Gut erkennbar ist der<br />

Gedanke der Freiwilligkeit an <strong>die</strong>sem<br />

Projekt. Ebenso macht es der Crowd<br />

Spaß, ihr Wissen zu teilen. Besonders<br />

zum Vorschein kommt der Gedanke<br />

der Kosteneffizienz und des Gebens<br />

und Nehmens, der Interaktion. Die<br />

Crowd gibt ihr Wissen kostenlos und<br />

erweitertso<strong>die</strong>Datenbanktäglich.Sie<br />

profitiert von der Initiative und den<br />

Vernetzungsmöglichkeiten wie zum<br />

Beispiel Mentorenprogrammen des<br />

Portals, <strong>die</strong> für Mitglieder geboten<br />

werden. Ein anderes Beispiel für<br />

Crowdsourcing in der <strong>Wirtschaft</strong> ist<br />

„Tchibo ideas“, das vom Kaffeeröster<br />

Tchibo initiiert wurde. User können<br />

auf einem eigenen Portal Designvorschläge<br />

machen, Aufgaben stellen<br />

oderProblemlösungenabgeben.<br />

Gleichzeitig können alle User Lösungsvorschläge<br />

online stellen und so<br />

dazu beitragen, Produkte entweder zu<br />

verbessern oder neu zu entwickeln.<br />

Die Vorschläge werden dann von den<br />

anderen Teilnehmern bewertet oder<br />

weiterentwickelt. Setzt sich der Vorschlag<br />

durch und wird umgesetzt, erhält<br />

der Entwickler einen Lizenzvertrag<br />

vom Unternehmen, der auch in<br />

SachenRechteKlarheitschafft.<br />

Doch bis zur Serienreife oder Neuabstimmung<br />

von UnternehmensprozessensindeinigeDingewichtig.ZumeinenistnichtjedeCommunityfüreinebestimmteAufgabegeeignet.Daheristeswichtig,derCrowdzunächst„zuzuhören“<br />

und<strong>die</strong>Diskussionen genau<br />

zubeobachten.<br />

Rechtslage muss geklärt werden<br />

KlareAufgabenstellung,definierteZiele<br />

und konkrete Vorgaben helfen,<br />

Crowdsourcing positiv zu praktizieren.WichtigistauchderProjektname.<br />

Je auffälliger er ist, desto anziehender<br />

wird er. Ein weiterer wichtiger Punkt<br />

ist<strong>die</strong>KlärungderRechtslagevordem<br />

Start.NichtnurGroßunternehmenbe<strong>die</strong>nen<br />

sich bereits der Intelligenz der<br />

Masse, auch für Start-ups kann <strong>die</strong><br />

Meinung der Crowd durchaus wegweisend<br />

für ein Produkt oder ein Firmenkonzeptsein.Allesinallemist<strong>die</strong><br />

Kooperation mit der Masse durchaus<br />

lohnend und ein Thema mit Zukunft,<br />

dasWertschöpfungsprozesseinUnternehmenpositivbeeinflussenkann.<br />

Spezielle Anbieter, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>sem<br />

Geschäftsbereich arbeiten, etablieren<br />

bereits erste Kampagnen für Unternehmen,<br />

und auch ein Verband, der<br />

Crowdsourcing-Verband Deutschland<br />

www.crowdsourcingverband.de, hat<br />

sichgegründet,umüberdasThemazu<br />

informierenundaufzuklären.<br />

Staatssekretär Ernst Burgbacher bei der Auftaktveranstaltung der neuen Förderinitiative„eKompetenz-Netzwerk“inBerlin<br />

Foto:BMWi<br />

ÜBER DEN E-BUSINESS-LOTSEN OSTBAYERN<br />

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DereBusiness-LotseOstbayernistTeil<br />

derFörderinitiative„eKompetenz-NetzwerkfürUnternehmen“,<strong>die</strong>imRahmen<br />

desFörderschwerpunkts„Mittelstand-<br />

Digital–IKT-Anwendungeninder<strong>Wirtschaft</strong>“vomBundesministeriumfür<br />

<strong>Wirtschaft</strong>undTechnologiegefördert<br />

wird.DerFörderschwerpunktunterstütztgezieltkleineundmittlereUnternehmensowiedasHandwerkbeiderEntwicklungundNutzungmodernerInformations-undKommunikationstechnologien(IKT).<br />

DerFörderschwerpunkt„Mittelstand-<br />

Digital–IKT-Anwendungeninder<strong>Wirtschaft</strong>“setztsichzusammenausdenFörderinitiativen„eKompetenz-NetzwerkfürUnternehmen“mit39eBusiness-Lotsen,„eStandards:Geschäftsprozessestandardisieren,Erfolgsichern“mitetwaelfFörderprojektenund„Einfachintuitiv–UsabilityfürdenMittelstand“mitzurzeitzehnFörderprojekten.WeitereInformationenüber<strong>die</strong><br />

eBusiness-LotsengibtesimInternetauf<br />

www.mittelstand-digital.de<br />

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