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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Beschränkungen für die linguistische und psycholinguistische Theoriebildung 68<br />

6 Beschränkungen für die linguistische und psycholinguistische<br />

Theoriebildung<br />

Angesichts der mangelnden Restriktivität der ersten PPT-Ansätze wurden ab Ende der 80er<br />

Jahre sowohl Beschränkungen für das Parameterformat als auch Beschränkungen für den Pro-<br />

zeß der Parameterfixierung vorgeschlagen. Dadurch entstand eine Debatte über Universalien<br />

und Variationsmöglichkeiten für natürliche Sprachen und den Status der Kindersprache, die<br />

durch eine komplexe Interaktion von linguistischen und psycholinguistischen Annahmen<br />

charakterisiert war.<br />

6.1 Beschränkungen für das Parameterformat<br />

Um die typologische Variation in all ihren Details zu erfassen, wurden im Rahmen der PPT<br />

zahlreiche Parameter postuliert (Safir 1987:78, Atkinson 1990:11f.). Diese Parameter wiesen<br />

stets drei Komponenten auf (vgl. Schmidt 1992): Die Domänenkomponente legt fest, auf<br />

welche Elemente sich der Parameter bezieht, die Funktionskomponente gibt an, welche Eigen-<br />

schaften diesen Elementen zugeschrieben werden, und die Wertekomponente bestimmt, wie<br />

viele und welche Werte der Parameter hat.<br />

Beschränkungen für die einzelnen Komponenten wurden dabei anfangs nicht vorgeschlagen<br />

- abgesehen von einer Mindestanzahl von zwei Parameterwerten. So bezogen sich Parameter<br />

u.a. auf Kategorien (vgl. (21)), Prozesse (vgl. (22)), einzelne lexikalische Elemente (vgl. (23))<br />

oder morphologische Realisierungsmöglichkeiten für abstrakte Merkmale (vgl. (24)). In der<br />

Funktionskomponente wurden u.a. Aussagen über Existenz (vgl. (24)), Ebenenzuordnung (vgl.<br />

(22)), und Richtung (vgl. (21)) gemacht; und in der Wertekomponente wurden zwei (vgl. (21),<br />

(22), (24)) oder mehrere (vgl. (23)) Werte angegeben. Dabei wurde entweder ein Wert als<br />

Defaultwert, d.h. als Standardwert, angesehen und durch ein "-" gekennzeichnet (vgl. (24)),<br />

oder alle Werte wurden als gleichrangig betrachtet (vgl. u.a. (21)):<br />

(21) Kopfrichtungsparameter (Atkinson 1992:92)<br />

(a) X´ = YP* - X (kopffinal)<br />

(b) X´ = X - YP* (kopfinitial)

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