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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Das logische Problem 471<br />

nutzen können, um Bewegungsprozesse ohne morphologische Auslöser zu erwerben. Zugleich<br />

deuten die Befunde zu zeitlichen Zusammenhängen zwischen dem Flexionserwerb und dem<br />

Erwerb zielsprachlicher Stellungsmuster darauf hin, daß der Flexionserwerb einen indirekten<br />

Einfluß auf die Generalisierung von Bewegungsprozessen ausüben kann (vgl. auch Clahsen/<br />

Eisenbeiß/Penke 1996:143).<br />

Damit läßt sich die Verwendung des Relationserhaltungsprinzips nicht nur dadurch recht-<br />

fertigen, daß man aus ihm die X-bar-Prinzipien der PPT herleiten kann. Die Vorhersagen, die<br />

sich aus ihm ergeben, sind auch mit den Befunden <strong>zum</strong> Erwerb von Possessivkonstruktionen<br />

sowie <strong>zum</strong> Verbstellungserwerb kompatibel. Darüber hinaus hat sich das Relationserhaltungs-<br />

prinzip bei der Erklärung des Kasuserwerbs bewährt (vgl. Kapitel II.3.5 und Kapitel III.3.4<br />

sowie die Diskussion in Kapitel IV.4). Damit sind alle angenommenen Metaprinzipien durch<br />

linguistische und psycholinguistische <strong>Untersuchung</strong>en motiviert. Zugleich hat die Diskussion in<br />

Kapitel III verdeutlicht, daß man zur Erklärung der diskutierten empirischen Befunde keine<br />

weiteren Prinzipien benötigt. Dies deutet darauf hin, daß man die Beschränkungen des Hypo-<br />

thesenraums, die man in vielen generativen Ansätzen durch domänenspezifische Regeln oder<br />

Prinzipien erfaßt hat, möglicherweise tatsächlich allein aus generellen Metaprinzipien wie (1)<br />

bis (5) ableiten kann, deren grammatische Konsequenzen sich erst aus ihrer Anwendung auf<br />

sprachliche Elemente und Strukturen ergeben.<br />

ad (ii) Begrenzungen für die typologische Variation<br />

Die in Kapitel I.4.4 diskutierten lernbarkeitstheoretischen <strong>Untersuchung</strong>en haben gezeigt, daß<br />

man Beschränkungen der typologischen Variation annehmen muß, um den <strong>Grammatikerwerb</strong><br />

ohne die Annahme systematischer negativer Evidenz zu erklären. Hierzu hat man in der PPT<br />

Parameter verwendet. Wie in Kapitel I.6 erläutert, erwiesen sich die "traditionellen" Parameter<br />

aber schon bald als nicht flexibel genug, um die beobachtete typologische Variation differen-<br />

ziert zu erfassen. Dies galt insbesondere für die globalen Parameter wie den V2-Parameter<br />

oder den pro-drop-Parameter, mit denen man im Rahmen der PPT versuchte, ein ganzes<br />

Bündel scheinbar nicht zusammenhängender Phänomene auf einen einzigen Parameterwert<br />

zurückzuführen. Gleichzeitig waren viele Parameter, insbesondere die vorgeschlagenen Wort-<br />

stellungsparameter, nicht restriktiv genug, um Beschränkungen der typologischen Variation zu

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