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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Das logische Problem 467<br />

Morphologieerwerb entweder die Entdeckung der Verbbewegung auslösen oder aber eine<br />

Rolle bei der Generalisierung der entsprechenden Bewegungsprozesse spielen.<br />

Gegen die Annahme, daß der Erwerb der zielsprachlichen Verbmorphologie zur Ent-<br />

deckung der Verbbewegung führt, spricht die Beobachtung, daß die Unterscheidung zwischen<br />

zwei Verbpositionen bereits vor der Beherrschung des verbalen Kongruenzparadigmas zu<br />

beobachten ist. So stammen z.B. die Daten in Tab.IV-1 bis Tab.IV-5 aus einer Phase, in der<br />

noch nicht alle Formen des verbalen Paradigmas produktiv verwendet werden und in der in<br />

weniger als 90% der obligatorischen Kontexte die zielsprachlichen Flexionsformen vorliegen<br />

(vgl. Clahsen/Eisenbeiß/Penke 1996, Eisenbeiß/Penke 1996 für die entsprechenden Auswer-<br />

tungen); finite Verben nehmen aber bereits bevorzugt die vordere Position ein, während Ver-<br />

ben ohne morphologische Finitheitsmarkierung in der finalen Position verbleiben (für ähnliche<br />

Befunde vgl. u.a. Wexler 1999, 2002):<br />

Tab.IV-1: Verbstellung und Verbflexion bei Andreas<br />

(Poeppel/Wexler 1993:6)<br />

in V2-Position in finaler V-Position<br />

morphologisch finit 216 (= 77%) 15 (= 5%)<br />

morphologisch nicht-finit 7 (= 2%) 44 (= 16%)<br />

Tab.IV-2: Verbstellung und Verbflexion bei Simone<br />

(Clahsen/Eisenbeiß/Penke 1996:138)<br />

in V2-Position in finaler V-Position<br />

morphologisch finit 511 (= 93%) 41 (= 7%)<br />

morphologisch nicht-finit 4 (= 2%) 189 (= 98%)<br />

Tab.IV-3: Verbstellung und Verbflexion bei Mathias<br />

(Clahsen/Eisenbeiß/Penke 1996:138)<br />

in V2-Position in finaler V-Position<br />

morphologisch finit 69 (= 87%) 10 (= 13%)<br />

morphologisch nicht-finit 1 (= 2%) 52 (= 98%)

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