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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Das logische Problem 463<br />

Konsequenzen sich erst aus ihrer Anwendung auf sprachliche Elemente und Strukturen<br />

ergeben. 1<br />

(1) Das Spezifizitätsprinzip<br />

(a) Inputspezifizität<br />

Wenn der Anwendungsbereich einer Operation O1 eine Obermenge des Anwendungsbereichs<br />

der Operation O2 ist, darf O1 nicht in der Domäne von O2 angewendet<br />

werden.<br />

(b) Outputspezifizität<br />

Wenn der Funktionsbereich einer Operation O1 eine Obermenge des Funktionsbereichs<br />

der Operation O2 ist, darf O1 nicht in der Domäne von O2 angewendet<br />

werden.<br />

(2) Das Strukturabhängigkeitsprinzip<br />

Sämtliche Operationen, die eine Repräsentation betreffen, beziehen sich ausschließlich<br />

auf die funktionalen Einheiten dieser Repräsentationen und die zwischen ihnen bestehenden<br />

Relationen.<br />

(3) Das Repräsentationsökonomieprinzip<br />

Repräsentationen haben keine überflüssigen Symbole.<br />

(4) Das Derivationsökonomieprinzip<br />

Operationen werden nur ausgeführt, wenn es zur Erfüllung von Wohlgeformtheitsbedingungen<br />

erforderlich ist.<br />

(5) Das Relationserhaltungsprinzip<br />

Bei der Abbildung einer Repräsentation auf eine andere Repräsentation bleiben asymmetrische<br />

Relationen zwischen den involvierten Elementen erhalten.<br />

Sowohl die beiden Ökonomieprinzipien als auch das Strukturabhängigkeitsprinzip und das<br />

Spezifizitätsprinzip sind Generalisierungen von domänenspezifischen Prinzipien, die man durch<br />

linguistische <strong>Untersuchung</strong>en, Erwerbsstudien oder Computersimulationen unabhängig motivie-<br />

ren konnte und nicht nur in generativen Ansätzen verwendet (vgl. Kapitel II.2). Unklarer ist<br />

hingegen der Status des Relationserhaltungsprinzips. Aus diesem Metaprinzip lassen sich zwar<br />

die X-bar-Prinzipien der PPT ableiten - und damit die zentralen Generalisierungen über<br />

Phrasenstrukturrepräsentationen; aus dem Relationserhaltungsprinzip oder vergleichbaren Prin-<br />

zipien ergeben sich aber auch einige Annahmen zur Phrasenstruktur, die noch umstritten sind.<br />

1 Vgl. Kapitel I.7 für die Herleitung dieser Prinzipien aus domänenspezifischen Prinzipien wie<br />

Chomskys Strukturabhängigkeitsprinzip (Chomsky 1971) und Kiparskys (1982) Elsewhere-Prinzip.

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