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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Die Effektivität und Validität der verwendeten Elizitationsverfahren 451<br />

Artikeln zielsprachliche Realisierungsraten erreichten (vgl. Tab.E-1, Tab.E-4, Tab.E-5 und<br />

Tab.E-6 im Anhang).<br />

Auch auf die Verwendung zielsprachlich flektierter D-Elementformen scheint sich die Elizi-<br />

tation von Nominalphrasen mit Kontexten für D-Elemente nicht auszuwirken (vgl. Kapitel<br />

III.3.1.3): Unabhängig davon, ob bei der Datenerhebung Elizitationsverfahren eingesetzt wur-<br />

den, fanden sich nämlich in allen sieben Korpora bei [+EIN]-Elementen mehr nicht-zielsprach-<br />

lich flektierte Formen als bei [-EIN]-Elementen. Zudem zeigten sich in den elizitierten Daten<br />

von Leonie nur Entwicklungsmuster, die auch bei anderen Kindern zu beobachten waren:<br />

[-EIN]-Elemente gebrauchte Leonie ebenso wie Hannah kaum, produzierte dann aber nahezu<br />

ausschließlich zielsprachliche Formen (vgl. Abb.III-21 bzw. Abb.III-22). Leonies Flexionsent-<br />

wicklung bei [+EIN]-Elementen glich hingegen eher der Entwicklung von Annelie: Beide<br />

zeigten bei pronominalen [+EIN]-Elementen einen geringfügigen Anstieg in der Korrektheits-<br />

rate und bei attributiven [+EIN]-Elementen eine U-förmige Entwicklung (vgl. Abb.III-20 bzw.<br />

Abb.III-22).<br />

ad (ii) Nominalphrasen mit Adjektiven und Kontexten für D-Elemente<br />

<strong>Eine</strong> quantitative Verbesserung der Datenbasis, die nicht mit qualitativen Veränderungen ein-<br />

hergeht, ist auch beim Einsatz von Elizitationsverfahren für Nominalphrasen mit Adjektiven zu<br />

erkennen: Wie in Abb.III-41 zu sehen ist, kommen in sämtlichen Aufnahmen, die mit Hilfe<br />

solcher Elizitationsverfahren erhoben wurden, entsprechende Nominalphrasen vor. Dagegen<br />

treten in acht der 39 Spontansprachaufnahmen (= 21%) überhaupt keine Nominalphrasen<br />

dieses Typs auf. Außerdem finden sich in 76% (= 19/25) der Aufnahmen mit Elizitationsver-<br />

fahren, aber nur in 10% (= 4/39) der Spontansprachaufnahmen mindestens 10 Nominal-<br />

phrasen mit Adjektiven und Kontexten für D-Elemente. Darüber hinaus setzen sich die ausge-<br />

füllten Symbole in allen MLU-Bereichen von den unausgefüllten Symbolen ab. In den elizitier-<br />

ten Daten finden sich somit mehr Nominalphrasen mit Adjektiv und Kontexten für D-Elemente<br />

als in den Spontansprachkorpora.<br />

Daß dieser Effekt nicht nur auf Unterschieden zwischen einzelnen Kindern aus unterschied-<br />

lichen Studien beruht, zeigt eine Analyse der Daten von Svenja, für die abwechselnd Aufnah-<br />

men mit und ohne Elizitationsverfahren gemacht wurden: Während in den elizitierten Daten

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