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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Die Effektivität und Validität der verwendeten Elizitationsverfahren 448<br />

5 Die Effektivität und Validität der verwendeten Elizitations-<br />

verfahren<br />

Wie in Kapitel III.1 erläutert, kamen bei der Erhebung der Daten von Leonie und Svenja<br />

sowie bei einer Aufnahme von Hannah die von Eisenbeiß (1994b) beschriebenen Elizitations-<br />

verfahren <strong>zum</strong> Einsatz. Mit diesen Verfahren sollten in natürlichen Kommunikationssituationen<br />

Kontexte für Strukturen geschaffen werden, die in den vorliegenden Spontansprachkorpora -<br />

wie in Kapitel III.1 gezeigt - nur relativ selten vorkommen:<br />

(i) Nominalphrasen mit Kontexten für D-Elemente<br />

(ii) Nominalphrasen mit Adjektiven und Kontexten für D-Elemente<br />

(iii) Possessivkonstruktionen<br />

(iv) Dativobjekte mit Kontexten für D-Elemente<br />

Im folgenden soll nun verdeutlicht werden, daß sich die Datenbasis für quantitative Analysen<br />

durch die Verwendung der Elizitationsverfahren entscheidend vergrößert hat; <strong>zum</strong> anderen soll<br />

gezeigt werden, daß die empirischen Generalisierungen aus Kapitel III nicht nur für die elizi-<br />

tierten Daten gelten, sondern auch für Spontansprachdaten aus entsprechenden Entwicklungs-<br />

phasen.<br />

Hierzu habe ich zunächst ermittelt, wie häufig die Zielstrukturen der Elizitationsverfahren in<br />

den Spontansprachdaten und in den elizitierten Daten auftreten. Davon ausgehend habe ich die<br />

Unterschiede zwischen den beiden Datentypen durch die Verteilung von Punkten in einem<br />

Koordinatensystem visualisiert (vgl. Abb.III-40 bis Abb.III-43). 95 Dabei wird jede Aufnahme<br />

durch einen Punkt dargestellt. Die X-Koordinate dieses Punktes entspricht jeweils dem<br />

MLU; 96 die Y-Koordinate gibt jeweils an, wie viele Nominalphrasen eines bestimmten Typs<br />

pro 100 Äußerungen vorliegen. Punkte, die Spontansprachaufnahmen symbolisieren, sind<br />

95 Da die Datenerhebung nicht auf einen systematischen Methodenvergleich hin angelegt war, ist es<br />

nicht möglich, die relative Häufigkeit bestimmter Strukturen in den beiden Datentypen direkt mit<br />

Hilfe statistischer Verfahren zu vergleichen. Zum einen stammen die Daten aus den einzelnen Aufnahmen<br />

z.T. von denselben, z.T. von anderen Kindern; <strong>zum</strong> anderen tragen die einzelnen Kinder<br />

bzw. die Aufnahmen aus den verschiedenen MLU-Bereichen unterschiedlich stark zur Grundgesamt<br />

heit bei.<br />

96 Der MLU wurde berücksichtigt, da die Chance, einen bestimmten Typ von Nominalphrase zu elizitieren,<br />

bei Kindern, die bereits längere Sätze mit mehreren Nominalphrasen bilden können, höher ist<br />

als die Chance, solche Nominalphrasen bei Kindern in der Zwei-Wort-Phase zu elizitieren.

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