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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb der Possessivkonstruktion 428<br />

muß man lediglich eine Projektion zwischen der DP und der NP annehmen, die Adjektive<br />

aufnehmen kann.<br />

ad (iii) POSSESSOR-Phrasen in linksperipheren SpecNP-Positionen<br />

Geht man davon aus, daß POSSESSOR/AGENS-Phrasen in einer linksperipheren SpecNP-<br />

Position basisgeneriert werden, läßt sich die Abfolge in Strukturen wie das Huhn Helenes<br />

nicht einfach auf die Serialisierung in der Basisstruktur der DP zurückführen. In der Basis-<br />

struktur geht der POSSESSOR Helenes nämlich dem Kopfnomen Huhn voraus. Wenn man<br />

annimmt, daß Bewegung stets nach links gerichtet ist, muß man zur Erklärung dieser Abfolge<br />

postulieren, daß das Kopfnomen Huhn über die POSSESSOR/AGENS-Phrase hinweg-<br />

bewegt wird. Dabei kommt D 0 nicht als Landeposition in Frage, wenn diese Position bereits<br />

durch das D-Element besetzt ist. Dieses Problem ließe sich durch die Annahme lösen, daß<br />

D-Elemente und die POSSESSOR/AGENS-Phrasen mit ihrer Possessivmarkierung -s die<br />

SpecDP-Position besetzen (vgl. z.B. die Analyse von Gallmann 1996). 86 Auch mit einer sol-<br />

chen Analyse könnte man aber nicht erfassen, daß Adjektive zwischen dem Artikel oder dem<br />

POSSESSOR/AGENS und dem Kopfnomen stehen (vgl. (122a) bis (122f)).<br />

Zwischen einem Determinierer in SpecDP und einem POSSESSUM in D 0 wäre nämlich<br />

keine Position verfügbar, die das Adjektiv aufnehmen könnte. Dieses Problem läßt sich durch<br />

die Verwendung (mindestens) einer zusätzlichen funktionalen Projektion zwischen DP und NP<br />

lösen - wie man in (122) erkennen kann. 87 <strong>Eine</strong> solche Strategie verfolgen z.B. Ritter (1991,<br />

86 Durch die Positionierung von D-Elementen und POSSESSOR-Phrasen in derselben Position<br />

(SpecDP) läßt sich nicht nur erfassen, daß stets nur eines dieser Elemente dem Kopfnomen vorangehen<br />

kann; eine solche Analyse trägt auch der Tatsache Rechnung, daß bestimmte Artikel und<br />

POSSESSOR-Phrasen eine ähnliche Funktion bei der referentiellen Verankerung der betreffenden<br />

Nominalphrase haben (vgl. Löbner 1985). Die Basis generierung von D-Elementen in SpecDP ist mit<br />

der von Abney (1987) vorgeschlagenen DP-Analyse vereinbar: "D is the site of AGR in the noun<br />

phrase. By 'Determiner', on the other hand, I mean lexical determiners, leaving open the question<br />

whether in fact D = determiner." (Abney 1987:59)<br />

87 "XP" ist eine willkürlich gewählte Bezeichnung für die zusätzliche nominale funktionale Projektion<br />

in (122). Bei einer Analyse wie (122) ist es für die Erfassung der angesprochenen Linearisierungsmöglichkeiten<br />

von Possessivkonstruktionen nicht relevant, ob D-Elemente in SpecDP oder aber in<br />

D 0 generiert werden.<br />

Wie man in (122) erkennen kann, wird das Kopfnomen stets aus seiner Basis position bewegt. Daher<br />

kann man an der Oberflächenabfolge nicht ablesen, ob diese Basisposition der Basisposition des<br />

NP-Komplements vorausgeht - oder umgekehrt. Die diskutierten Daten erlauben somit keine Entscheidung<br />

zwischen einer Analyse mit strikter Spezifizierer-Kopf-Komplement-Abfolge (vgl. Kayne

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