25.02.2013 Aufrufe

Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 385<br />

ad (iii) Der Erwerb des Baskischen<br />

Für den Erwerb des Baskischen haben Meisel und Ezeizabarrena (1996:231) sowie<br />

Larranaga (2000) keine systematischen Beschränkungen von Kasusmarkierungen auf<br />

bestimmte Θ-Rollen oder Verbtypen dokumentiert. Absolutivformen wurden sowohl mit tran-<br />

sitiven als auch bei intransitiven Verben kombiniert. Dies ist für sich genommen allerdings noch<br />

nicht sehr aussagekräftig, da Absolutivformen keine overte Markierung tragen.<br />

Sowohl im Mikel-Korpus (1;7-3;9) als auch im Peru-Korpus (1;11-4;3) fanden sich zwar<br />

Belege für Auslassungen von Ergativmarkierungen; diese Auslassungen scheinen aber nicht<br />

durch anfängliche Untergeneralisierungen auf bestimmte Θ-Rollen oder Verbtypen bedingt zu<br />

sein (vgl. Larranaga 2000:128ff.): Erstens traten die Ergativauslassungen z.T. erst relativ spät<br />

auf`, und sie fanden sich auch bei Verben, die in früheren Aufnahmen bereits mit Ergativ-<br />

markierungen kombiniert wurden. Zweitens kamen Larranaga zufolge Ergativmarkierungen<br />

nicht nur bei prototypischen Handlungsverben vor, sondern auch bei Verben wie ukan<br />

'haben', balio 'gelten', euki 'besitzen' und jakin 'wissen'. Drittens verwendete Peru viele Sub-<br />

jekte von prototypischen Handlungsverben ohne Ergativmarkierung, z.B. das Verb bota<br />

'werfen'.<br />

In bezug auf den Erwerb von Dativmarkierungen berichtet Larranaga (2000:135), daß die<br />

ersten Dative, die Mikel und Peru verwendeten, obligatorische Argumente waren. Fakultative<br />

Dativobjekte finden sich erst in späteren Aufnahmen. Eindeutige Fälle von Auslassungen,<br />

Ersetzungen oder Übergeneralisierungen von Dativmarkierungen, aus denen man Aufschluß<br />

über den Status von Dativmarkierungen erlangen könnte, gab es Larranaga (2000:135)<br />

zufolge zwar nicht; daraus kann man allerdings nicht schließen, daß der Dativerwerb bei allen<br />

Verbtypen problemlos verläuft. Dativfordernde psychologische Verben fanden sich in den<br />

Daten von Peru nämlich nur einmal und in den Daten von Mikel nur zweimal. Die Datenbasis<br />

reicht somit für weitergehende Schlüsse nicht aus.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!