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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 381<br />

läßt, scheint zu sprechen, daß die Mehrzahl der Präpositionen in Korpora der deutschen<br />

Erwachsenensprache den Dativ zuweisen (vgl. Folsom 1984).<br />

In anderen Analysen werden hingegen sowohl der Akkusativ als auch der Dativ bei Kom-<br />

plementen von Präpositionen als lexikalische Kasusmarkierungen angenommen, da weder<br />

Akkusativ noch Dativ und Genitiv in Präpositionalphrasen voll prädiktabel sind (vgl. z.B.<br />

Haegemann 1991, Heinz/Matiasek 1994, Müller 1999).<br />

Insgesamt ergeben sich somit die folgenden <strong>Untersuchung</strong>sfragen <strong>zum</strong> Einstieg von Kindern<br />

ins jeweilige zielsprachliche Kasussystem:<br />

- Gibt es eine frühe Erwerbsphase, in der Kasusmarkierungen für Subjekte und direkte<br />

Objekte auf AGENS-, ACTOR- und PATIENS-Argumente beschränkt sind?<br />

- Werden Kasusmarkierungen für Subjekte anfangs auf Subjekte intransitiver oder transitiver<br />

Verben untergeneralisiert?<br />

- Wird das Defaultkasusmuster für Argumente zweiwertiger Verben auf Äußerungen mit zwei<br />

Argumenten übertragen, die in der Zielsprache identische Kasusmarkierung aufweisen (z.B.<br />

auf Äußerungen mit prädikativen Konstruktionen)?<br />

- Welche Fehlerraten sind bei Dativmarkierungen an indirekten Objekten, Argumenten ein- und<br />

zweiwertiger Verben sowie bei Präpositionskomplementen zu beobachten? Sind diese Fehlerraten<br />

mit den Fehlerraten bei Nominativ- und Akkusativmarkierungen bei Subjekten bzw.<br />

Objekten zu vergleichen, oder liegen sie höher?<br />

- Welche Abweichungen von der Zielsprache kommen bei den verschiedenen Typen von<br />

dativisch markierten Argumenten vor?<br />

3.4.2 Vorliegende Befunde<br />

Empirische Studien, die Aufschluß über den Einstieg ins Kasussystem und den Status von Da-<br />

tivmarkierungen geben, liegen meines Wissens bislang für (i) das Russische, (ii) das Kaluli, (iii)<br />

das Baskische, (iv) das Japanische und (v) das Deutsche vor. 83<br />

83 Auf Studien <strong>zum</strong> Erwerb des englischen Pronomenkasus gehe ich an dieser Stelle nicht näher ein,<br />

da sich die vorliegenden Studien auf die Interaktion zwischen Subjektmarkierung und Finitheit bzw.<br />

Paradigmenstruktur konzentrieren und z.B. keinen systematischen Vergleich zwischen Argumenten<br />

transitiver und intransitiver Verben ermöglichen. Für eine kurze Zusammenfassung der Diskussion<br />

<strong>zum</strong> Erwerb englischer Pronomina vgl. Kapitel III.3.3.2.

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