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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 362<br />

Etablierung anderer morphologischer Distinktionen im Pronomenparadigma. Außerdem weisen<br />

die vorliegenden Befunde darauf hin, daß Persondistinktionen zu den ersten Distinktionen zu<br />

gehören, die vorgenommen werden.<br />

3.3.3 Auswertung der Korpora<br />

Um die erzielten Befunde zu überprüfen, habe ich die Verwendung von Personalpronomina in<br />

den vier Phasen analysiert, die sich bei der <strong>Untersuchung</strong> des D-Elementerwerbs ergeben<br />

hatten. Dazu wurde zunächst für alle sieben untersuchten Kinder festgestellt, welche Pro-<br />

nomenformen in den einzelnen Aufnahmen vorkamen und in welchen morpho-syntaktischen<br />

Kontexten sie gebraucht wurden. 77 Die Ergebnisse dieser Berechnungen finden sich in<br />

Tab.H-1 bis Tab.H-21 im Anhang.<br />

Für die Längsschnittkorpora, bei denen man Zusammenhänge zwischen dem Verlauf des<br />

D-Elementerwerbs und dem Erwerbsverlauf bei der Pronomenentwicklung untersuchen kann<br />

(Annelie, Hannah, Leonie, Mathias, Svenja), habe ich auf der Basis der Tabellen in Anhang H<br />

festgestellt, wie viele Personalpronomina jeweils in den einzelnen Aufnahmen vorlagen. Zu-<br />

gleich wurde für jede Aufnahme die Gesamtzahl aller lexikalischen Nominalphrasen berechnet,<br />

die einen obligatorischen Kontext für ein D-Element, oder aber einen Eigennamen enthielten.<br />

Davon ausgehend habe ich den relativen Anteil von Personalpronomina an der Gesamtzahl<br />

dieser beiden Nominalphrasentypen ermittelt. Die Ergebnisse dieser Berechnungen sind in<br />

Abb.III-32 bis Abb.III-36 als Kurve dargestellt. Sie ermöglichen die Beantwortung der<br />

Fragen nach der Existenz einer frühen pronomenlosen Phase und der Entwicklung des Anteils<br />

pronominaler Nominalphrasen.<br />

Um die Werte für den Gebrauch von Personalpronomina in Bezug zu den Werten für die<br />

Verwendung von D-Elementen zu setzen, habe ich in Abb.III-32 bis Abb.III-36 auch die<br />

77 Formen, für die sich der entsprechende Kontext nicht eindeutig feststellen ließ, wurden von der<br />

Berechnung ausgeschlossen. Solche Formen waren aber selten und traten primär in späteren<br />

Erwerbsphasen auf. Daher hätte die Einbeziehung dieser Formen nicht zu anderen Ergebnissen in<br />

bezug auf die Produktion von Personalpronomina in Phase I geführt. Lediglich bei Mathias zeigte<br />

sich ein systematisches Muster der Pronomenverwendung, das in Tab.H-16 bis Tab.H-18 im<br />

Anhang und in Abb.III-35 nicht erfaßt wird: die nicht-zielsprachliche Verwendung der Form er in<br />

Sätzen, in denen bereits ein anderes, kontextangemessenes Pronomen vorlag (z.B. ich kann er nich<br />

baue). Auf solche Strukturen werde ich in der folgenden Diskussion noch näher eingehen.

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