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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 355<br />

sprechend sollte der Erwerb von Genusdistinktionen nicht unabhängig von der Etablierung<br />

anderer Distinktionen erfolgen können.<br />

Insgesamt ergeben sich aus den diskutierten Ansätzen zur Lösung des Entwicklungs-<br />

problems somit eine Reihe von <strong>Untersuchung</strong>sfragen, mit denen geklärt werden soll, ob Kinder<br />

in der frühen Zwei-Wort-Phase bereits über zielsprachliche Repräsentationen für flektierte D-<br />

Elemente verfügen:<br />

- Durchlaufen Kinder zu Beginn der syntaktischen Entwicklung eine Phase ohne Personalpronomina?<br />

- Verändert sich der Anteil von Personalpronomina und lexikalischen Nominalphrasen im Entwicklungsverlauf?<br />

Ist dabei ein U-förmiger Entwicklungsverlauf zu beobachten?<br />

- Verändert sich der jeweilige Anteil von zielsprachlich flektierten, nicht-zielsprachlich flektierten<br />

und phonetisch reduzierten Personalpronomina im Entwicklungsverlauf? Ist dabei ein<br />

U-förmiger Entwicklungsverlauf zu beobachten?<br />

- Lassen sich Veränderungen in bezug auf Inventar und Verwendung von Personalpronomina<br />

beobachten? Welche Pronomina werden im Verlauf der Entwicklung verwendet? Werden<br />

diese Pronomina kontrastiv eingesetzt?<br />

- Welche Abweichungen von der Zielsprache kommen vor? Sind diese Abweichungen auf<br />

bestimmte Pronomenformen oder Merkmale beschränkt?<br />

- Zeigen Personalpronomina anfangs Distributionsbeschränkungen?<br />

- Treten beim Erwerb von Personalpronomina Entwicklungsdissoziationen auf? Ist dabei eine<br />

universelle Erwerbsreihenfolge zu beobachten?<br />

Außerdem ermöglichen die in Kapitel II.4 diskutierten Arbeitshypothesen <strong>zum</strong> Ordnungs-<br />

problem und <strong>zum</strong> Bootstrappingproblem Vorhersagen dazu, wie und in welcher Reihenfolge<br />

die einzelnen morphologischen Distinktionen an D-Elementen erworben werden sollten. Ins-<br />

besondere ergeben sich aus den Annahmen zur relativen Zugänglichkeit von Inputdaten für den<br />

Kasuserwerb sowie zur Instantiierung von Genusmerkmalen beim Paradigmenerwerb eine<br />

Reihe von <strong>Untersuchung</strong>sfragen:<br />

- Werden Dativformen von Personalpronomina erst nach der Etablierung der Nominativ/Akkusativ-<br />

bzw. Absolutiv/Ergativdistinktion erworben?<br />

- Welche Entwicklungszusammenhänge sind zwischen dem Erwerb von Genusdistinktionen<br />

und dem Erwerb anderer Distinktionen zu beobachten?

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