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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 349<br />

beschränkt ist, 73 und der Dativmarkierung -n bei Pluralnomina, die einen Nullplural, eine -e-<br />

oder eine -er-Markierung tragen (vgl. Kapitel III.3.2.1). Solange sie dies nicht getan haben,<br />

sollten sie -n auch auf Nomina übergeneralisieren, die nicht die Inputbedingungen für dieses<br />

Pluralaffix erfüllen. Sobald sie die "reine" Pluralmarkierung -n von der Dativmarkierung unter-<br />

scheiden und mit der entsprechenden Inputbedingung versehen haben, sollten sich -n-Über-<br />

generalisierungen hingegen nur noch bei Nomina finden, bei denen die Inputbedingungen für<br />

die Pluralmarkierung -n erfüllt sind. Ansonsten sollten sich entweder keine Übergeneralisierun-<br />

gen oder -s-Übergeneralisierungen beobachten lassen. 74<br />

Um diese Hypothese zu überprüfen, habe ich den Erwerb von Kasusmarkierungen in<br />

Dat.Pl.-Kontexten untersucht. Hierzu habe ich zunächst die Anzahl von Nomina in Dat.Pl.-<br />

Kontexten ermittelt, die eine -n-Markierung erfordern und berechnet, in wieviel Prozent dieser<br />

Kontexte diese Markierung vorkommt. Dabei wurden Nomina, die ihren Plural auf -n bilden<br />

(z.B. Hennen), nicht in die Berechnung einbezogen. Außerdem wurden Nominalphrasen wie<br />

mit deine malers (Carsten) von der Analyse ausgeschlossen, da die übergeneralisierte Plural-<br />

markierung -s nicht mit der Dativendung -n kombinierbar ist. Die Ergebnisse für die einzelnen<br />

Korpora finden sich in Tab.G-1 bis Tab.G-7 im Anhang. Tab.III-22 gibt einen Überblick<br />

über die Gesamtzahl obligatorischer Kontexte für die Dat.Pl.-Markierung und ihr Vorkommen<br />

in diesen Kontexten.<br />

Tab.III-22: Kasusmarkierungen an Nomina -<br />

Annelie, Andreas, Carsten, Hannah, Leonie, Mathias und Svenja<br />

Phase<br />

n<br />

gesamt Akk./Dat.Sg. Dat.Pl.<br />

zielsprachlich<br />

(in %)<br />

n<br />

zielsprachlich<br />

(in %)<br />

n<br />

zielsprachlich<br />

(in %)<br />

I 1 0 1 0 - -<br />

II 1 0 1 0 - -<br />

III 5 0 4 0 1 0<br />

IV 38 32 19 5 19 58<br />

gesamt 45 27 25 4 20 55<br />

73 Für die folgenden Analysen ist es, wie bereits erwähnt, nicht relevant, wie die Beschränkungen für<br />

das Pluralaffix -n genau zu definieren sind; vgl. u.a. Augst (1975), Mugdan (1977), Köpcke (1988),<br />

Sonnenstuhl (2001) sowie Penke (2002) für eine ausführlichere Diskussion der Beschränkungen und<br />

entsprechende psycholinguistische Evidenz.<br />

74 Außerdem könnten natürlich auch Übergeneralisierungen auftreten, die auf der Ähnlichkeit zu<br />

hochfrequenten irregulären Pluralen beruhen.

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