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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 344<br />

3.2.3 Auswertung der Korpora<br />

Um die erzielten Befunde zu überprüfen und Entwicklungszusammenhänge zwischen der Ent-<br />

wicklung der D-Elementflexion und der Nominalflexion zu untersuchen, habe ich die Plural-<br />

und Kasusmarkierungen an Nomina in den vier Phasen analysiert, die sich bei der Unter-<br />

suchung des D-Elementerwerbs ergeben hatten. Da die in Kapitel III.3.2.2 diskutierten<br />

Studien <strong>zum</strong> Erwerb des Deutschen darin übereinstimmen, daß Pluralmarkierungen an Nomina<br />

vor Kasusmarkierungen an diesen Elementen erworben werden, werde ich im folgenden zu-<br />

nächst auf den Erwerb von Pluralmarkierungen eingehen. Hierbei werde ich <strong>zum</strong> einen er-<br />

mitteln, ab wann Kinder beginnen, Pluralmarkierungen kontrastiv zu gebrauchen; <strong>zum</strong> anderen<br />

werde ich untersuchen, ob die ersten Pluralmarkierungen lexikalischen Beschränkungen unter-<br />

liegen - oder ob Kinder Pluralmarkierungen von Anfang an produktiv gebrauchen und dabei<br />

auch Übergeneralisierungen produzieren.<br />

Zur Beantwortung dieser Fragen habe ich Nomina in Singular- und Pluralkontexten analy-<br />

siert, die im Plural eine overte Pluralmarkierung erfordern. Für diese Nomina habe ich er-<br />

mittelt, wie viele Singular- und wie viele Pluralformen jeweils in Singular- und Pluralkontexten<br />

auftreten. Hierbei habe ich drei Typen von Pluralformen unterschieden:<br />

(i) Pluralformen mit Kontrast:<br />

Pluralformen mit einem zielsprachlichen Pluralaffix (z.B. Hühner), für die in derselben<br />

Aufnahme oder in einer der vorangegangenen Aufnahme die entsprechende Singularform<br />

(z.B. Huhn) vorkam,<br />

(ii) Pluralformen ohne Kontrast:<br />

Pluralformen mit dem zielsprachlichen Pluralaffix, für die sich weder in derselben Aufnahme<br />

noch in einer vorangegangenen Aufnahme eine korrespondierende Singularform<br />

finden ließ,<br />

(iii) Pluralübergeneralisierung:<br />

Pluralformen mit einer nicht-zielsprachlichen Pluralmarkierung (z.B. *Hühnerbein-s statt<br />

Hühnerbein-e oder *Hühn-er-s statt Hühn-er).<br />

Die Ergebnisse dieser Auswertungen finden sich in Tab.G-1 bis Tab.G-7 im Anhang. Um<br />

einen Überblick über den Entwicklungsverlauf zu erhalten, habe ich die entsprechenden Werte<br />

für die Längsschnittstudien von Annelie, Hannah, Leonie und Mathias, die alle vier Phasen der<br />

DP-Entwicklung umfassen, in Abb.III-28 bis Abb.III-31 graphisch dargestellt.

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