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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 336<br />

nomina zuerst als Nominativform. Dabei ging die Verwendung der Nominativform der<br />

Produktion der Akkusativform nur um durchschnittlich 81 Tage voraus, während der zeitliche<br />

Abstand zwischen der Verwendung der Nominativform und der Verwendung der Dativform<br />

93 Tage betrug.<br />

ad (v) Studien <strong>zum</strong> Erwerb des Japanischen<br />

Dafür, daß Dativmarkierungen nicht unabhängig vom Erwerb der Nominativ/Akkusativdistink-<br />

tion instantiiert werden, sprechen auch die vorliegenden Studien <strong>zum</strong> Erwerb des japanischen<br />

Kasussystems. Diese stimmen darin überein, daß die Nominativpostposition ga vor der Akku-<br />

sativpostposition o und der Dativposition ni erscheint und am häufigsten verwendet wird (vgl.<br />

Miyahara 1974, Iwatate 1981, Clancy 1985, Yokohama/Schaefer 1986, Morikawa 1989,<br />

Matsuoka 1998).<br />

Die Erwerbsreihenfolge für ni und o ist hingegen auf den ersten Blick weniger eindeutig.<br />

Die Postposition ni erscheint zwar bei einigen Kindern vor der Postposition o; sie wird aber<br />

anfangs nur als lokative Postposition verwendet und erst später zur Markierung von Dativ-<br />

objekten gebraucht (Clancy 1985, Yokohama/Schaefer 1986).<br />

Dieser Befund wird auch durch die quantitative Analyse bestätigt, die Matsuoka (1998) mit<br />

drei Längsschnittkorpora japanischer Kinder (Aki 1;5-3;0, Sumihare 1;11-2;3, Kan 2;2-3;0)<br />

durchgeführt hat: Matsuoka zufolge treten o und ni im Kan-Korpus im selben Monat auf,<br />

während ni in den beiden anderen Korpora früher zu beobachten ist als o. Dabei fungiert ni<br />

aber in allen drei Korpora anfangs ausschließlich als lokale Postposition.<br />

Als Kasusmarkierung bei indirekten Objekten benutzen alle drei Kinder ni hingegen erst<br />

relativ spät: Dativmarkierungen an indirekten Dativobjekten erscheinen sowohl im Sumihare-<br />

Korpus als auch im Kan-Korpus deutlich nach dem ersten Auftreten der Akkusativmarkie-<br />

rung. Außerdem kommt Morikawa (1989:86ff.) bei ihrer Analyse des Sumihare-Korpus zu<br />

dem Schluß, daß dieses Kind o ab 2;4, die Dativmarkierung ni hingegen erst ab 3;3 produktiv<br />

verwendet. Vor diesem Zeitpunkt liegen nämlich jeweils weniger als fünf einzelne Belege der<br />

betreffenden Kasusmarkierung vor und es finden sich Übergeneralisierungen von Nominativ-<br />

markierungen in Kontexten für andere Markierungen, was für die fehlende Verfügbarkeit der<br />

entsprechenden Kasusdistinktionen spricht.

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