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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 326<br />

Inputbedingungen für nominale Markierungen fungieren, wenn sie auf der Basis anderer Merk-<br />

male die entsprechenden Paradigmenzellen aufgebaut haben. Bevor dies geschieht, könnte es<br />

durch das Fehlen der Inputbedingungen zu Übergeneralisierungen von nominalen Markierun-<br />

gen auf Nomina mit anderem Genus kommen.<br />

Insgesamt ergeben sich aus den diskutierten Ansätzen zur Lösung des Entwicklungsproblems<br />

somit eine Reihe von <strong>Untersuchung</strong>sfragen, mit denen geklärt werden soll, ob Kinder in der<br />

frühen Zwei-Wort-Phase bereits über zielsprachliche Repräsentationen für Postpositionen und<br />

nominale Affixe verfügen:<br />

- Gibt es zu Beginn der syntaktischen Entwicklung eine Phase ohne Postpositionen oder<br />

nominale Affixe?<br />

- Verändert sich der jeweilige Anteil von Nominalphrasen mit zielsprachlich und nicht-zielsprachlich<br />

verwendeten Postpositionen bzw. nominalen Affixen im Entwicklungsverlauf? Ist<br />

dabei ein U-förmiger Entwicklungsverlauf zu beobachten?<br />

- Lassen sich Veränderungen in bezug auf Inventar und Verwendung von Postpositionen bzw.<br />

nominalen Affixen beobachten? Welche Markierungen werden im Verlauf der Entwicklung<br />

verwendet? Werden diese Markierungen kontrastiv eingesetzt?<br />

- Welche Abweichungen von der Zielsprache kommen vor? Sind diese Abweichungen auf<br />

bestimmte Markierungen oder Merkmale beschränkt?<br />

- Unterliegt die Verwendung von nominalen Affixen oder Postpositionen anfangs lexikalischen<br />

Beschränkungen?<br />

- Treten beim Erwerb von Postpositionen bzw. nominalen Affixen Entwicklungsdissoziationen<br />

auf? Ist dabei eine universelle Erwerbsreihenfolge zu beobachten?<br />

Die in Kapitel II.4 diskutierten Arbeitshypothesen <strong>zum</strong> Ordnungsproblem und <strong>zum</strong> Boot-<br />

strappingproblem ermöglichen Vorhersagen dazu, wie und in welcher Reihenfolge die ein-<br />

zelnen morphologischen Distinktionen erworben werden, die durch Postpositionen und nomi-<br />

nale Affixe ausgedrückt werden. Insbesondere ergeben sich aus den Annahmen zur relativen<br />

Zugänglichkeit von Inputdaten für den Kasuserwerb sowie zur Instantiierung von Genusmerk-<br />

malen beim Paradigmenerwerb eine Reihe von <strong>Untersuchung</strong>sfragen:

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