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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 320<br />

benutzen, Dativmarkierungen zu diesem Zeitpunkt aber nur gelegentlich und noch nicht in allen<br />

obligatorischen Kontexten verwenden.<br />

Wie in Kapitel II.3.5 und Kapitel II.4 erläutert, ist dies zu erwarten, wenn die Arbeitshypo-<br />

these O-III zutrifft und <strong>zum</strong> Dativerwerb Inputdaten mit dreiwertigen Verben und ihren Argu-<br />

menten erforderlich sind. Solche Daten liefern nämlich zugleich Evidenz für die Nominativ/<br />

Akkusativ- bzw. Absolutiv/Ergativdistinktion. Zum Erwerb dieser Distinktionen genügen hin-<br />

gegen Inputdaten mit transitiven und intransitiven Verben und ihren Argumenten, die nicht <strong>zum</strong><br />

Dativerwerb beitragen. Damit sollten die Inputdaten für den Dativerwerb schwerer zugänglich<br />

sein als die Inputdaten für den Nominativ- und Akkusativerwerb - was die beobachteten<br />

Verzögerungen beim Dativerwerb erkären könnte.<br />

3.2 Postpositionen und nominale Affixe<br />

Einige der Sprachen, deren Erwerb ich in dieser Arbeit diskutieren werde, realisieren Kasus-<br />

oder Numerusmerkmale durch Postpositionen oder nominale Affixe an Nomina bzw. am<br />

letzten Element der Nominalphrase. Dabei kann die Realisierung dieser Merkmale u.a. vom<br />

Genus des betreffenden Nomens abhängen.<br />

3.2.1 Linguistische Analysen und Vorhersagen für den Erwerb<br />

Postpositionen weist z.B. das Japanische auf. Diese Elemente kodieren allerdings nur Kasus-<br />

informationen (Nominativ, Akkusativ und Dativ) und keine Numerusinformationen. Im Bas-<br />

kischen trägt das letzte Element der DP ein Morphem, das Numerus- und Kasusmerkmale<br />

(Absolutiv, Ergativ, Dativ und Genitiv) realisiert. Affixe am Kopfnomen von Nominalphrasen<br />

finden sich in den meisten der Sprachen, deren Erwerb ich im folgenden diskutieren werde.<br />

Dabei enthalten z.B. die Nominalsuffixe im Kaluli nur Kasusinformationen, während Nomina<br />

im Englischen, Französischen und Hebräischen ausschließlich für Numerus markiert sind.<br />

Nomina im Deutschen, Finnischen, Griechischen und Russischen weisen hingegen Markierun-<br />

gen auf, die sowohl Numerus- als auch Kasusinformationen kodieren.

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