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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 312<br />

(45) (a) mit beiden händen wollt i ja maln (Carsten)<br />

(b) S.E.: und wem winkt der noch?<br />

Hannah: den vögel (Hannah 8)<br />

(c) und wir mit den bauklötzen (Mathias 27)<br />

(d) von meinen sachen (Svenja 13)<br />

Insgesamt sprechen die Befunde zur Verwendung von Formen auf -n somit dafür, daß diese<br />

Formen anfangs keine zielsprachlichen Spezifikationen aufweisen. Zugleich liefern die Daten<br />

Evidenz dafür, daß -n als Dativmarkierung später erworben wird als die Akk.Mask.Sg.-<br />

Endung -n. Diese Beobachtung unterstützt die Annahme, daß Dativmarkierungen nicht vor der<br />

Etablierung der Nominativ/Akkusativdistinktion erworben werden, da die entsprechenden<br />

Inputdaten weniger gut zugänglich sind (vgl. Arbeitshypothese O-III).<br />

Anders als für Formen auf -m und -n findet man für Formen auf -0, -r, -e und -s bereits in<br />

Phase I erste zielsprachliche Belege. Allerdings wird keine dieser Formen während des<br />

gesamten <strong>Untersuchung</strong>szeitraums weitestgehend zielsprachlich verwendet. Die Endung -s wird<br />

zwar in Phase I nur in Kontexten gebraucht, in denen diese Endung angemessen ist; ob die<br />

entsprechenden Formen produktiv verwendet wurden, ist meines Erachtens aber zweifelhaft:<br />

Zwei der Belege im Mathias-Korpus sind Antworten auf eine Frage der Mutter, in der diese<br />

die betreffende D-Elementform (dieses) gebraucht. Zwei weitere Belege stammen aus Auf-<br />

nahme 17 des Mathias-Korpus - d.h. aus dem Zeitraum unmittelbar vor dem vorübergehen-<br />

den Einschnitt bei der Determiniererrealisierungsrate (vgl. (46)). Vor diesem Zeitpunkt<br />

benutzte Mathias sowohl in Pluralkontexten (47a) als auch in Neut.Sg.-Kontexten die Form<br />

alle (47b). Dies deutet darauf hin, daß Mathias erst beim Übergang zu Phase II beginnt, For-<br />

men auf -s kontrastiv einzusetzen.<br />

(46) (a) hier alles grün (Mathias 17)<br />

(b) alles grün (Mathias 17)<br />

(47) (a) alle puttmach (Mathias 11)<br />

(b) das alle (sch)neid (Mathias 11)<br />

Bei den beiden anderen frühen Belegen für -s handelt es sich um die pronominale Form eins,<br />

die Annelie in Strukturen verwendete, die in Spielsituationen häufig auftreten und die daher als<br />

Einheiten gespeichert sein könnten (vgl. (48a) und (48b)). Zugleich steht eins in Phase I noch<br />

nicht in Kontrast zu anderen pronominalen Formen von ein:

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