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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 303<br />

zeigen. Dabei könnte der Anteil nicht-zielsprachlicher Formen bei [+EIN]-Elementen aller-<br />

dings noch relativ hoch sein, wenn die Überlegungen in Kapitel III.3.1.2 zutreffen. Dann sollte<br />

der Kontrast zwischen Formen wie Das ist mein(e)s vs. Das ist mein Ei nämlich zu Regulari-<br />

sierungsprozessen führen können, die Affixauslassung bei [+EIN]-Elementen bewirken.<br />

Außerdem könnte der Anteil zielsprachlicher Formen bei Andreas noch etwas niedriger liegen<br />

als bei den anderen beiden Kindern, denn Andreas verhält sich sowohl in bezug auf seine<br />

MLU-Werte als auch in bezug auf die Realisierung und Distribution von D-Elementen eher wie<br />

Annelie, Hannah, Leonie und Mathias in Phase III.<br />

In Abb.III-24 bis Abb.III-26 kann man erkennen, daß sich diese Hypothesen bestätigen<br />

lassen: Andreas produziert bei [-EIN]-Elementen 6% bzw. 11% und bei [+EIN]-Elementen<br />

22% bzw. 20% nicht-zielsprachliche Formen. Bei Carsten liegen die entsprechenden Werte<br />

mit 4% für [-EIN,+PRO]-Elemente und 18% für die beiden Typen von [+EIN]-Elementen<br />

noch geringfügig niedriger. Lediglich bei [-EIN,-PRO]-Elementen zeigt Carsten eine für Phase<br />

IV relativ hohe Rate nicht-zielsprachlicher Formen. Wie man in Tab.F-21 im Anhang sehen<br />

kann, ist diese hohe Fehlerrate aber in erster Linie darauf zurückzuführen, daß viele [-EIN,<br />

-PRO]-Elemente in Dativkontexten vorkommen. Wie im folgenden noch gezeigt werden wird,<br />

hat Carsten bei diesen Formen noch Probleme, obwohl er andere Distinktionen bereits<br />

beherrscht. Svenja verwendet bei [-EIN]-Elementen weniger als 10% nicht-zielsprachliche<br />

Formen, sie zeigt allerdings bei [+EIN]-Elementen Werte von 12% ([+PRO]) bzw. 25%<br />

([-PRO]). 59<br />

59 Der Anteil von 25% nicht-zielsprachlichen [+EIN,-PRO]-Formen steht im Gegensatz zu den hohen<br />

Korrektheitsraten, die Svenja bei anderen D-Elementtypen zeigt. Wie man in Tab.F-75 im Anhang<br />

erkennen kann, handelt es sich bei den meisten Abweichungen von der Zielsprache, die bei [+EIN,<br />

-PRO]-Elementen vorkommen, um Affixauslassungen in Singularkontexten. Diese Beobachtung läßt<br />

sich durch die oben diskutierte Annahme erklären, daß Kinder das Flexionsverhalten von [+EIN]-<br />

Elementen zu regularisieren versuchen, indem sie bei [+EIN]-Elementen affixlose Formen nicht nur<br />

bei attributiver Verwendung in Nom.Mask.Sg.- und Nom./Akk.Neut.Sg.-Kontexten gebrauchen. Bei<br />

Svenja scheint die Übergeneralisierung affixloser Formen überwiegend attributive Elemente in<br />

Singularkontexten zu betreffen.

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