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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 295<br />

vorkommen, obwohl unbestimmte Artikel bereits in (nahezu) allen obligatorischen Kontexten<br />

verwendet werden und sich dabei eine zielsprachliche Distribution dieser Elemente zeigt.<br />

Zweitens sind die beobachteten Affixauslassungen nicht auf unbestimmte Artikel beschränkt;<br />

sie treten auch bei anderen [+EIN]-Elementen auf, insbesondere bei Possessivpronomina wie<br />

mein-, dein- oder sein-, die sich nicht als Numerale interpretieren lassen; vgl. z.B.:<br />

(31) (a) mein Hubs(chr)auber mache ich nur fertig (Andreas)<br />

(b) das is mein tasse (Annelie 4)<br />

(c) dann schleudert er doch nich mehr sein räder (Carsten)<br />

(d) will mein faden abmachen (Hannah 7)<br />

(e) ich kratz bei mein popo so (Leonie 15)<br />

(f) du hast mein zuch kaputtmacht (Mathias 25)<br />

(g) ich seh dein finger (Svenja 15)<br />

Wenn die unterschiedlichen Entwicklungen der Fehlerraten bei den einzelnen D-Elementen<br />

tatsächlich durch einen Übergang von unanalysierten Strukturen zu zielsprachlichen D-Ele-<br />

mentrepräsentationen bedingt sind, sollte man auch U-förmige Entwicklungsverläufe erwarten.<br />

In Abb.III-19 zeigt sich auch in der Tat außer bei [+EIN,+PRO]-Elementen ein vorüber-<br />

gehender Anstieg des Anteils nicht-zielsprachlicher Formen. Dies könnte aber ein Artefakt der<br />

Zusammenfassung der vier Einzelkorpora sein. Daher habe ich die Daten der einzelnen Kinder<br />

(vgl. Tab.F-5 bis Tab.F-20, Tab.F-25 bis Tab.F-72 im Anhang) in Abb.III-20 bis Abb.III-<br />

23 jeweils einzeln graphisch dargestellt und entsprechende Distributionsanalysen durchgeführt.<br />

Hierbei habe ich keine Anteile von zielsprachlichen, reduzierten und nicht-zielsprachlichen For-<br />

men berechnet, wenn das Kind für einen D-Elementtyp in der betreffenden Phase nicht mehr<br />

als drei Belege produzierte.

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