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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 289<br />

sein, um D-Elementformen für Genusmerkmale spezifizieren zu können (Arbeitshypothese<br />

B-V).<br />

Außerdem unterstützt der relativ späte Erwerb von Dativmarkierungen die Annahme, daß<br />

die Inputdaten für den Erwerb von Dativmarkierungen weniger leicht zugänglich sind als die<br />

Inputdaten für die Etablierung der Nominativ/Akkusativdistinktion (vgl. Arbeitshypothese O-II<br />

und O-III).<br />

3.1.3 Auswertung der Korpora<br />

Im folgenden sollen zunächst die Vorhersagen <strong>zum</strong> Entwicklungsproblem durch eigene<br />

Korpusanalysen überprüft werden, und es soll untersucht werden, ob sich in der frühen Zwei-<br />

Wort-Phase Evidenz für die Verfügbarkeit von zielsprachlichen morphologischen Distinktionen<br />

an D-Elementen finden läßt. Den Ausgangspunkt für die entsprechenden Flexionsanalysen<br />

bilden die Längsschnittkorpora, bei denen der Übergang von der frühen Zwei-Wort-Phase zur<br />

Mehrwortphase zu beobachten ist - d.h. die Korpora von Annelie, Hannah, Leonie und<br />

Mathias. Für jedes dieser Kinder habe ich ermittelt, in welchen Kasus-, Numerus- und<br />

Genuskontexten die flektierbaren D-Elemente in den einzelnen Phasen auftreten und in welcher<br />

Flexionsform sie jeweils erscheinen.<br />

Dabei habe ich angesichts der in Kapitel III.3.1.1 diskutierten Unterschiede im Flexions-<br />

verhalten der einzelnen D-Elemente zwischen pronominal verwendeten D-Elementen [+PRO]<br />

und attributiv verwendeten D-Elementen [-PRO] unterschieden. Zudem habe ich D-Elemente<br />

auf -ein [+EIN] und andere D-Elemente [-EIN] getrennt analysiert. Somit ergaben sich die<br />

vier in (27) beschriebenen Typen von D-Elementen: [-EIN,+PRO], [-EIN,-PRO], [+EIN,<br />

+PRO], [+EIN,-PRO]. Da nicht für alle Aufnahmen der sieben untersuchten Kinder genügend<br />

Belege für eine getrennte Analyse der vier D-Elementtypen vorlagen, habe ich die Aufnahmen<br />

auf der Basis der quantitativen Analysen in Kapitel III.2.3 vier Phasen der D-Elemententwick-<br />

lung zugeordnet (vgl. Tab.III-13). Die Zuordnung der einzelnen Aufnahmen zu diesen vier<br />

Phasen kann man Tab.III-14 entnehmen.<br />

Um einen ersten Überblick über die Entwicklung der Flexion von D-Elementen zu gewin-<br />

nen, habe ich zunächst für die vier Kinder, bei denen Daten aus allen vier Phasen der D-<br />

Elemententwicklung vorlagen, für jede dieser Phasen jeweils zunächst den Anteil von ziel-

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