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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von Kasusmarkierungen und nominalphraseninterner Kongruenz 272<br />

3.1 Flektierte D-Elemente<br />

In Kapitel III.2 hatte ich dafür argumentiert, daß es sich bei den ersten "D-Elementen" um<br />

Pseudo-Determinierer handelt. Demnach sollten diese Elemente auch keine systematischen<br />

morphologischen Realisierungen zielsprachlicher funktionaler, relationaler und formaler Merk-<br />

male aufweisen.<br />

3.1.1 Linguistische Analysen und Vorhersagen für den Erwerb<br />

D-Elemente tragen nicht in allen Sprachen, deren Erwerb in Kapitel III.2 diskutiert wurde,<br />

morphologische Markierungen grammatischer Merkmale. So sind in Sprachen wie dem Eng-<br />

lischen an D-Elementen überhaupt keine morphologischen Distinktionen zu beobachten. 49 Das<br />

Französische hat hingegen Numerus- und Genusmarkierungen; und Determinierer im Griechi-<br />

schen und Deutschen flektieren für KASUS, NUMERUS und GENUS.<br />

Darüber hinaus kann das Auftreten von Determiniereraffixen sowohl vom Typ des flektier-<br />

ten Elements als auch von seinem syntaktischen Kontext abhängen: So sind z.B. die Formen<br />

des bestimmten Artikels im Deutschen als Suppletivformen zu analysieren und weisen starke<br />

formale Ähnlichkeiten zu den Personalpronomina der 3.Ps. auf (vgl. Tab.III-10).<br />

Tab.III-10: Bestimmte Artikel im Deutschen<br />

Singular<br />

Maskulin Neutrum Feminin<br />

Nominativ der das die die<br />

Akkusativ den das die die<br />

Plural<br />

Dativ dem dem der den<br />

Genitiv des des der der<br />

Demonstrativpronomina (dies-, jen-), Quantoren (viel-, all-, jed-) und das Interrogativpro-<br />

nomen welch- sind keine Suppletivformen. Sie tragen vielmehr reguläre Affixe (vgl.<br />

Tab.III-11). Die mit Hilfe dieser Affixe gebildeten Formen haben eine starke Ähnlichkeit zu<br />

49 Lediglich Demonstrativpronomina werden im Englischen flektiert - und auch dies nur für<br />

NUMERUS (this actor vs. these actors).

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