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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von D-Elementen 255<br />

Beschränkungen. Dabei scheinen Prädikat-Determinierer-Formeln - außer bei Mathias, bei<br />

dem sich solche Verbindungen nicht ermitteln lassen - eine zentrale Rolle zu spielen. <strong>Eine</strong> Stei-<br />

gerung der Variabilität ist sowohl für Elemente, die dem Determinierer folgen, als auch für<br />

Elemente, die ihm vorangehen, erst nach dem vorübergehenden Einschnitt bei der Determi-<br />

niererrealisierungsrate zu beobachten. Die bei der Distributionsanalyse erzielten Befunde unter-<br />

stützen somit die Annahme, daß sich in diesem Zeitraum ein Übergang von unanalysierten zu<br />

analysierten Strukturen vollzieht und die frühen "D-Elemente" nicht auf zielsprachlichen Reprä-<br />

sentationen basieren.<br />

2.3.4 Die Kombinierbarkeit von D-Elementen und Adjektiven<br />

Weitere Evidenz für die Hypothese, daß frühe "D-Elemente" Pseudo-Determinierer sind,<br />

kann - wie bereits diskutiert - die komplementäre Distribution von Determinierern und Adjek-<br />

tiven in frühen Erwerbsphasen liefern. Daher habe ich alle Nominalphrasen mit Adjektiven und<br />

obligatorischen Kontexten für Determinierer im Hinblick auf die overte Realisierung von<br />

Determinierern analysiert. Die Ergebnisse dieser Analysen finden sich in Tab.D-1 bis Tab.D-7<br />

im Anhang.<br />

Wie diese Tabellen zeigen, treten bei allen untersuchten Kindern bereits sehr früh attributive<br />

Adjektive in Nominalphrasen mit obligatorischem Determiniererkontext auf. In der frühen<br />

Phase vor dem vorübergehenden Anstieg der Determiniererauslassungsrate lassen Annelie,<br />

Hannah, Leonie und Mathias die erforderlichen Determinierer jedoch in allen 46 Nominal-<br />

phrasen mit attributivem Adjektiv aus. Dabei produzieren die Kinder das D-Element auch<br />

dann nicht, wenn die unmittelbar vorangehende Äußerung ein solches Element enthält; vgl. u.a.:<br />

(24) (a) S.E.: Und eine kleine Blume. Und was macht er noch?<br />

Leonie: deiner bume (= kleiner blume) (Leonie 2)<br />

(b) S.E.: Wo's denn der kleine Hund?<br />

Leonie: da deine (= kleine) hund (Leonie 3)<br />

Determinierer und Adjektive sind somit komplementär verteilt. Diese Beobachtung läßt sich<br />

nicht durch die Annahme von Beschränkungen der Verarbeitungskapazität erfassen. <strong>Eine</strong><br />

Beschränkung auf zwei Worte pro Nominalphrase würde nur Determinierer-Adjektiv-<br />

Nomen-Kombinationen ausschließen. Reine Determinierer-Adjektiv-Kombinationen wie die

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