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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von D-Elementen 254<br />

(17) (a) da is eine katze (Annelie 3)<br />

(b) isse böse de katze (Annelie 3)<br />

(18) (a) den knopf zu (Hannah 6)<br />

(b) nur der knopf paßt da da rein (Hannah 6)<br />

(c) ich möchte noch die knöpfe <strong>zum</strong>achen (Hannah 6)<br />

(19) (a) lene (= Leonie) auch eine hose an (Leonie 5)<br />

(b) nich keine hose (Leonie 5)<br />

(20) (a) die elefanten lafen (= schlafen) (Mathias 19)<br />

(b) schon wieder eine fanten (= ein Elefant) alleine? (Mathias 19)<br />

Die bisherigen Befunde sprechen somit dafür, daß die bei Annelie, Hannah, Leonie und<br />

Mathias beobachteten Distributionsbeschränkungen charakteristisch für eine frühe Entwick-<br />

lungsphase sind. Dementsprechend sollten sie bei den sprachlich weiter entwickelten Kindern<br />

Andreas, Carsten und Svenja nicht mehr zu beobachten sein. Dies ist in der Tat der Fall.<br />

Andreas, Carsten und Svenja verwenden weit mehr als 10 verschiedene Types von Deter-<br />

minierer-Nomen-Kombinationen pro Aufnahme 39 und kombinieren einen großen Teil der<br />

Nomina, die sie benutzen, mit verschiedenen Determinierern; vgl. u.a.:<br />

(21) (a) ein tier (Andreas)<br />

(b) zwei tiere (Andreas)<br />

(c) alle tiere unfall (Andreas)<br />

(22) (a) und da kommt ein auto rein (Carsten)<br />

(b) der onkel der wäscht sein auto (Carsten)<br />

(c) ich wasch'm wasch'm gleich mein auto (Carsten)<br />

(d) und geh geh'n meine autos (Carsten)<br />

(e) mama dann geb'n die autos aber dampf (Carsten)<br />

(f) wi (= will) das kind viele autos? (Carsten)<br />

(g) sonst wenn diese autos (/) (Carsten)<br />

(23) (a) hier ein hund (Svenja 3)<br />

(b) und der hund da bellt (Svenja 3)<br />

(c) ein düner (= grüner) hund (Svenja 3)<br />

Faßt man die Ergebnisse der zweistufigen Distributionsanalyse zusammen, so ergibt sich das<br />

folgende Bild: Sowohl die Variabilität von Prädikat-Determinierer- Verbindungen als auch die<br />

Variabilität von Determinierer-Nomen-Verbindungen unterliegt in frühen Erwerbsphasen<br />

39 Die einzige Ausnahme stellt die sehr kurze zweite Aufnahme von Svenja dar, die insgesamt nur<br />

sechs adjektivlose Nominalphrasen mit obligatorischem Determiniererkontext enthält.

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