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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von D-Elementen 247<br />

von Andreas, Svenja und Carsten. Annelie, Hannah und Leonie gebrauchen hingegen Struk-<br />

turen, die den Kriterien in (13) entsprechen:<br />

(14) (a) da ein foss (= Frosch) (Annelie 1)<br />

(b) da ein tecker (= Trecker) (Annelie 1)<br />

(c) da ein denpäfer (= Marienkäfer) (Annelie 1)<br />

(15) (a) noch e bär (Hannah 1)<br />

(d) noch e bürste (Hannah 1)<br />

(c) noch e auge (Hannah 1)<br />

(16) (a) au (= auch) eine kette (Leonie 1)<br />

(b) auch eine pät (= pferd) (Leonie 2)<br />

(c) auch eine dürte (= gürtel) (Leonie 2)<br />

Wie man Tab.III-9 entnehmen kann, besteht hierbei eine gewisse Übereinstimmung zwischen<br />

den einzelnen Kindern. Insbesondere verwenden sowohl Annelie als auch Hannah und Leonie<br />

die potentiell formelhafte Struktur noch-unbestimmter-Artikel+N, Annelie und Leonie produ-<br />

zieren Strukturen der Form auch-unbestimmter-Artikel+N, und bei Annelie finden sich die<br />

potentiell formelhaften Strukturen da-unbestimmter-Artikel+N und wo/da-(i)s(t)-bestimmter-<br />

Artikel+N.<br />

Außerdem wurden Strukturen wie da-unbestimmter-Artikel+N und wo/da-(i)s(t)-<br />

bestimmter-Artikel+N bereits in anderen Studien zur frühen deutschen Kindersprache als<br />

formelhaft charakterisiert (vgl. u.a. Tracy 1991, Clahsen/Kursawe/Penke 1996, Penner/<br />

Weissenborn 1996), und auch in Studien <strong>zum</strong> Erwerb des Englischen wurde vergleichbaren<br />

Strukturen der Status von formelhaften Äußerungen zugeschrieben, z.B. it's-unbestimmter-<br />

Artikel+N, where's-bestimmter-Artikel+N, there's-bestimmter-Artikel+N, where's-unbe-<br />

stimmter-Artikel+N (vgl. u.a. Brown 1973, Pine/Lieven 1993, Lieven/Pine/Baldwin 1997).<br />

Diese Übereinstimmungen sprechen für die Reliabilität der Kriterien in (13).<br />

Annelie benutzt potentiell formelhafte Strukturen wie noch-ein+N sowohl als elliptisches<br />

Akkusativobjekt als auch in Nominativkontexten. Diese Strukturen könnten dafür verantwort-<br />

lich sein, daß Annelie zu Beginn des <strong>Untersuchung</strong>szeitraums sowohl in Akkusativobjekten als<br />

auch in Nominativkontexten relativ viele "D-Elemente" produziert (50% bzw. 55%). Bei<br />

Hannah und Leonie liegen potentiell formelhafte Strukturen mit "D-Elementen" ausschließlich in<br />

Nominativkontexten vor. Dies könnte eine Erklärung dafür liefern, warum diese beiden Kinder<br />

in diesen Aufnahmen in Nominativkontexten mehr "D-Elemente" produzieren als in Akkusativ-

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