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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von D-Elementen 246<br />

Verbindungen erfassen kann. In einem zweiten Schritt habe ich dann die Variabilität derjenigen<br />

Determinierer-Nomen-Kombinationen untersucht, die sich nicht durch die Einsetzung von<br />

Nomina in feste Prädikat-Determinierer-Strukturen erklären lassen.<br />

Bei dem ersten Analyseschritt habe ich alle Strukturen, die den in (13) angegebenen Krite-<br />

rien entsprechen, als potentiell formelhafte Prädikat-Determinierer-Verbindungen analysiert. 32<br />

(13) (a) Ein bestimmtes D-Element wird mindestens dreimal in einer Aufnahme mit demselben<br />

Prädikat kombiniert.<br />

(b) Dabei zeigt in der betreffenden Aufnahme nur das Element, das dem D-Element<br />

folgt, lexikalische Variation (vgl. u.a. da-ein+hund, da-ein+haus, da-ein+ball,<br />

da-ein+schuh, ...).<br />

(c) Bei Längsschnittkorpora findet sich die betreffende Prädikat-Determinierer-Verbindung<br />

in mindestens zwei Aufnahmen.<br />

In Tab.III-9 sind für jedes der untersuchten Kinder die Strukturen angegeben, die diese<br />

Kriterien erfüllen.<br />

Tab.III-9: Potentiell formelhafte Prädikat-Determinierer-Verbindungen<br />

noch +<br />

unbest. Artikel<br />

auch +<br />

unbest. Artikel<br />

da +<br />

unbest. Artikel<br />

wo/da-(i)s(t) +<br />

best. Artikel<br />

Andreas<br />

Annelie<br />

Carsten<br />

+ + + +<br />

Hannah +<br />

Leonie<br />

Mathias<br />

Svenja<br />

+ +<br />

Tab.III-9 verdeutlicht, daß die Korpora von Andreas, Svenja und Carsten keine potentiell<br />

formelhaften Strukturen enthalten, die den Kriterien in (13) entsprechen. Dies war angesichts<br />

der relativ hohen MLU-Werte dieser Kinder und ihrer hohen Rate an overten D-Elementen<br />

auch zu erwarten. Mathias verwendet allerdings ebenfalls keine potentiell formelhaften Struk-<br />

turen, obwohl sein MLU zu Beginn des <strong>Untersuchung</strong>szeitraums deutlich niedriger ist als der<br />

32 Die Kriterien in (13) sind gezielt auf die Ermittlung von formelhaften Prädikat-Determinierer-<br />

Verbindungen ausgerichtet; die durch diese Kriterien ermittelten Strukturen erfüllen aber auch die<br />

von Hickey (1993) aufgestellten notwendigen Bedingungen für formelhafte Strukturen: Sie weisen<br />

mehr als zwei Morpheme auf und hängen phonologisch zusammen. Außerdem zeigen die durch die<br />

Kriterien in (13) erfaßten Strukturen eine Reihe der von Hickey aufgeführten typischen Eigenschaften<br />

formelhafter Strukturen. Insbesondere treten sie häufig in derselben Form auf und <strong>zum</strong>indest<br />

einige von ihnen kommen häufig im Input vor (z.B. wo/da-(i)s(t)-bestimmter-Artikel+N).

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