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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von D-Elementen 245<br />

Tab.III-8 verdeutlicht, daß "D-Elemente" vor dem Einschnitt bei der Realisierungsrate für<br />

D-Elemente fast ausschließlich in Nominativkontexten und bei Akkusativobjekten vorkommen.<br />

Dabei zeigen Annelie und Mathias in beiden Kontexten eine ähnliche Auslassungsrate, wäh-<br />

rend Hannah und Leonie bei Akkusativobjekten mehr D-Elemente auslassen. Dativobjekte mit<br />

Kontexten für D-Elemente liegen nicht vor, und in den 16 Präpositionalphrasen, die in dieser<br />

Phase auftreten, wird das erforderliche D-Element nur einmal overt realisiert (= 6%). In späte-<br />

ren Aufnahmen finden sich hingegen sowohl in Präpositionalphrasen als auch bei Dativobjekten<br />

overte D-Elemente (vgl. Tab.B-2, Tab.B-4, Tab.B-5 und Tab.B-6 im Anhang). Die sprach-<br />

lich weiter entwickelten Kinder Andreas, Carsten und Svenja verwenden D-Elemente in allen<br />

untersuchten Kontexten (vgl. Tab.B-1, Tab.B-3 und Tab.B-7 im Anhang).<br />

Somit unterliegen die frühen "D-Elemente" anfänglich syntaktischen Distributionsbeschrän-<br />

kungen, die im Verlauf der weiteren Entwicklung aufgehoben werden. Diese Beschränkungen<br />

könnten auf Unterschiede in der Repräsentation von Akkusativobjekten, Präpositionalphrasen<br />

und Subjekten bzw. Prädikatsnomina zurückzuführen sein; sie könnten aber auch dadurch<br />

bedingt sein, daß die untersuchten Kinder über unanalysierte Strukturen verfügen, die "D-Ele-<br />

mente" in bestimmten syntaktischen Positionen enthalten. So sollte z.B. ein Kind, das häufig<br />

von Formeln wie wo's-der+N oder da-is-de+N Gebrauch macht, relativ viele "D-Elemente" in<br />

Subjektposition produzieren; und ein Kind, das häufig Formeln wie will-en+N oder<br />

hab-en+N benutzt, sollte relativ viele "D-Elemente" in Objektposition verwenden. Um dies zu<br />

überprüfen, habe ich die Korpora von Annelie, Hannah, Leonie, Mathias, Andreas, Carsten<br />

und Svenja auf lexikalische Distributionsbeschränkungen hin untersucht.<br />

2.3.3 Lexikalische Distributionsbeschränkungen<br />

Bei der Suche nach lexikalischen Distributionsbeschränkungen habe ich mich - anders als Pine<br />

und Martindale (1996) und Pine und Lieven (1997) - nicht auf Artikel beschränkt, sondern<br />

auch Possessiv- und Demonstrativpronomina sowie Quantoren in die Analyse einbezogen.<br />

Außerdem habe ich sowohl die Variabilität von Prädikat-Determinierer-Verbindungen als auch<br />

die Variabilität von Determinierer-Nomen-Verbindungen untersucht und dabei den Zusam-<br />

menhang zwischen beiden berücksichtigt: In einem ersten Schritt habe ich den Anteil von<br />

Strukturen ermittelt, den man durch die Annahme von formelhaften Prädikat-Determinierer-

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