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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von D-Elementen 240<br />

2.3 Auswertung der Korpora 27<br />

Die im vorausgegangenen Kapitel diskutierten Studien haben weder Evidenz für die Vorher-<br />

sagen von Varianten der Hypothese der vollständigen Kompetenz noch für die Reifungshypo-<br />

these geliefert. Vielmehr deuten sie auf einen graduellen DP-Aufbau mit Entwicklungsdisso-<br />

ziationen zwischen den einzelnen D-Elementen hin. Zur Absicherung dieser Befunde habe ich<br />

die Korpora von Andreas, Annelie, Carsten, Hannah, Leonie, Mathias und Svenja im Hinblick<br />

auf die Struktur des Entwicklungsverlaufs, Distributionsbeschränkungen und Entwicklungs-<br />

dissoziationen analysiert.<br />

2.3.1 Die Struktur des Entwicklungsverlaufs<br />

Um festzustellen, ob es eine frühe determiniererlose Phase und einen U-förmigen Entwick-<br />

lungsverlauf für D-Elemente gibt, habe ich zunächst für jede der untersuchten Aufnahmen<br />

ermittelt, wie viele Nominalphrasen mit obligatorischem Kontext für D-Elemente vorliegen.<br />

Davon ausgehend habe ich den prozentualen Anteil overter D-Elemente in diesen Kontexten<br />

berechnet (vgl. Tab.B-1 bis Tab.B-7 im Anhang). Dabei habe ich mich zunächst auf Nominal-<br />

phrasen ohne Adjektiv beschränkt. Nominalphrasen mit attributivem Adjektiv werden in<br />

Kapitel III.2.3.4 separat analysiert. Für die vier Längsschnittkorpora, in denen der Übergang<br />

von der frühen Zwei-Wort-Phase in die Mehrwortphase zu beobachten ist, habe ich den An-<br />

teil overter Determinierer in adjektivlosen Nominalphrasen mit einem obligatorischem Kontext<br />

für ein D-Element graphisch dargestellt (vgl. Abb.III-4 bis Abb.III-7).<br />

Wie man in Abb.III-7 und in Tab.B-6 im Anhang erkennen kann, durchläuft Mathias eine<br />

frühe Phase, in der D-Elemente in obligatorischen Kontexten fast immer ausgelassen werden.<br />

In den Aufnahmen 9 bis 16 verwendet er nur in neun von 157 obligatorischen Kontexten (=<br />

5,7%) einen overten Determinierer.<br />

In den Daten von Annelie, Hannah und Leonie läßt sich zwar keine determiniererlose Phase<br />

beobachten, bei diesen Kindern zeigt sich aber eine U-förmige Entwicklungskurve. Ein solcher<br />

U-förmiger Entwicklungsverlauf ist auch in den späteren Aufnahmen von Mathias zu erkennen:<br />

27 Ein Teil der Befunde in diesem Kapitel wurde bereits in Eisenbeiß (2000) diskutiert.

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