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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von D-Elementen 229<br />

sämtliche Äußerungen in (8) auf die vier unanalysierten Strukturen this-is-a+N,<br />

where's-the+N, the-ball und a-cookie zurückführen lassen.<br />

(8) (a) this-is-a bird/book/hat/suitcase/banana<br />

(b) where's-the bird/book/hat/suitcase/banana<br />

(c) Jane took/I saw/I want/she found/I see the-ball<br />

(d) Jane took/I saw/I want/she found/I see a-cookie<br />

Insgesamt betrachtet deuten die von Pine und Martindale (1996) und Pine und Lieven (1997)<br />

erzielten Befunde somit zwar darauf hin, daß unanalysierte Strukturen mit "Determinierern" in<br />

frühen Erwerbsphasen eine zentrale Rolle spielen; die berechneten Werte sind aber als Kenn-<br />

werte für das Ausmaß der lexikalischen Variation problematisch. Sowohl die Beschränkung<br />

der Analyse auf Artikel als auch die unabhängige Analyse von Prädikat-Determinierer-Struk-<br />

turen und Determinierer-Nomen-Verbindungen können zu einer Fehleinschätzung der lexika-<br />

lischen Variation führen. Außerdem berücksichtigen Pine, Martindale und Lieven - anders als<br />

z.B. Brown (1973) bei seiner Analyse des Adam-Korpus - nicht die Struktur des Entwick-<br />

lungsverlaufs und fassen Daten aus einem relativ breiten Alters- bzw. MLU-Bereich zusam-<br />

men. Daher bleibt unklar, ob und wie sich die Rolle von Strukturen wie where's-the+N im<br />

Verlauf der sprachlichen Entwicklung verändert.<br />

Wie in Kapitel III.2.1 erläutert, kann neben syntaktischen und lexikalischen Distributions-<br />

beschränkungen auch die komplementäre Distribution von Determinierern und Adjektiven Evi-<br />

denz für das Vorliegen von Pseudo-Determinierern liefern: Wenn die frühen "D-Elemente" auf<br />

unanalysierten Strukturen beruhen, sollten sie nicht mit Adjektiven kombiniert werden können:<br />

Zum einen kann zwischen das "D-Element" und das Nomen einer festen "Determinierer"-<br />

Nomen-Verbindung kein Adjektiv eingefügt werden; <strong>zum</strong> anderen enthalten formelhafte<br />

Äußerungen wie wo's-der+N nur eine Position für Nomina und können daher keine Adjektiv-<br />

Nomen-Kombinationen aufnehmen.<br />

Angaben zu Determinierer-Adjektiv-Kombinationen finden sich in Studien zur deutschen,<br />

englischen, niederländischen und griechischen Kindersprache und <strong>zum</strong> bilingualen Erwerb des<br />

Deutschen und Französischen bzw. Schwedischen und Französischen (vgl. u.a. Mills 1985,<br />

Clahsen/Eisenbeiß/Vainikka 1994, Bittner 1997, Brown 1973, Radford 1990:62ff.,<br />

deHouwer/Gillis 1998:37, Stephany 1997:266f., Müller 1994, 2000, Granfeldt 2000). Diese<br />

<strong>Untersuchung</strong>en stimmen darin überein, daß "Determinierer"-Nomen- und Adjektiv-Nomen-

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