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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von D-Elementen 227<br />

unanalysierte Prädikat-Determinierer-Kombinationen (wie z.B. this-is-a) in frühen Erwerbs-<br />

phasen eine größere Rolle spielen als feste Determinierer-Nomen-Verbindungen.<br />

Tab.III-4: Der durchschnittliche Anteil von Nomina/Prädikaten mit variablem<br />

Determinierer (in %) 23 (Pine/Martindale 1996)<br />

Zeitpunkt I Zeitpunkt II<br />

Kinder Erwachsene sign. Kinder Erwachsene sign.<br />

Nomina 15,8 30,0 * 33,3 44,4 n.s.<br />

Prädikate 0,0 27,3 * 25,0 35,7 *<br />

Nach demselben Verfahren wie Pine und Martindale (1996) ermittelten Pine und Lieven<br />

(1997) für jeweils 400 Äußerungen aus 11 Längsschnittkorpora (1;10-3;0) den Anteil von<br />

Nomina, die mit beiden Artikeln kombiniert wurden. Dieser Anteil war auch bei diesen Kin-<br />

dern relativ niedrig: Bei fünf Kindern betrug er 0%, und für drei weitere Kinder ergaben sich<br />

Werte, die nicht signifikant von 0% abwichen. Nur bei drei der 11 untersuchten Kinder lag der<br />

Anteil von Nomina, die mit beiden Artikeln kombiniert wurden, signifikant über 0%.<br />

Neben dem Anteil von Nomina mit variablem Artikel ermittelten Pine und Lieven (1997)<br />

für jedes Korpus auch die drei häufigsten Strukturmuster mit Artikeln. Dabei fanden sie nicht<br />

nur einfache Kombinationen von Artikeln und anderen Elementen (a+X bzw. the+X), sondern<br />

auch komplexere Muster wie want-a+X, that's-a+X, where's-the+X, there's-the+X oder<br />

in-the+X. Zugleich konnten sie nachweisen, daß sich jeweils durchschnittlich 56% (35% -<br />

79%) aller Äußerungen mit Artikeln, die in einem der 11 Korpora vorkamen, auf eines der<br />

drei häufigsten Muster im jeweiligen Korpus zurückführen lassen. Dies deutet Pine und Lieven<br />

zufolge darauf hin, daß die ersten "Artikel" auf formelhaften Strukturen beruhen. Für diese<br />

Annahme spricht die Beobachtung, daß fünf der 11 Kinder zwei oder mehr nicht-zielsprach-<br />

liche Strukturen mit Artikeln produzierten, und die meisten dieser nicht-zielsprachlichen Struk-<br />

turen die beobachteten frequenten Muster involvierten; vgl. z.B.:<br />

23 Die Berechnung der Werte in Tab.III-4 erfolgte entsprechend der folgenden Formel:<br />

Anzahl der Nomina/Prädikate, die mit beiden Artikeln vorkommen<br />

Anzahl der Nomina/Prädikate, die im jeweiligen Korpus mit dem bestimmten oder<br />

unbestimmten Artikel kombiniert werden<br />

Bei den angegebenen Mittelwerten handelt es sich um Mediane. Das durchgeführte statistische<br />

Verfahren war ein Wilcoxon-Test für Paardifferenzen (ungerichtete Hypothese), 'sign.' gibt das<br />

Signifikanzniveau an (*: p < 0,05; n.s.: nicht signifikant).

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