25.02.2013 Aufrufe

Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Erwerb von D-Elementen 225<br />

Christos nicht nur eine U-förmige Entwicklungskurve für den Anteil overter bestimmter Artikel<br />

beobachten. Christos kombinierte bestimmte Artikel vor dem vorübergehenden Einschnitt bei<br />

der Realisierungsrate auch nur mit einer kleinen Anzahl von Nomina. Mehr Typen von Deter-<br />

minierer-Nomen-Kombinationen in verschiedenen syntaktischen Positionen zeigten sich erst<br />

beim Wiederanstieg der Realisierungsrate.<br />

Das englischsprachige Kind Adam aus der Studie von Brown (1973) verband zwar bereits<br />

zu Beginn des <strong>Untersuchung</strong>szeitraums den unbestimmten Artikel mit verschiedenen Nomina<br />

(Ihns/Leonard 1988); das Auftreten dieses Artikels unterlag Brown zufolge aber anfangs lexi-<br />

kalischen Beschränkungen: Vor dem bei Adam beobachteten vorübergehenden Einschnitt bei<br />

der Determiniererrealisierungsrate trat der unbestimmte Artikel nämlich fast nur in Verbindung<br />

mit dem Demonstrativum that ((5a) und (5b)) oder einigen transitiven Verben ((5c), (5d) und<br />

(5e)) auf. Zugleich waren nicht-zielsprachliche Strukturen zu beobachten, bei denen Adam<br />

Einheiten wie that-a oder have-a mit Elementen verband, die nicht mit dem unbestimmten<br />

Artikel vereinbar sind - z.B. Possessivpronomina ((5a) und (5e)), Pluralnomina (5b), plura-<br />

lische Quantoren (5c) und Demonstrativa (5d):<br />

(5) (a) that a my book (Adam)<br />

(b) that a screws (Adam)<br />

(c) have a two minute (Adam)<br />

(d) firetruck want a this (Adam)<br />

(e) you took a mine (Adam)<br />

Das Auftreten solcher nicht-zielsprachlichen Äußerungen spricht für die Annahme, daß der un-<br />

bestimmte Artikel in Kombinationen wie that-a und Verb-Artikel-Kombinationen wie have-a,<br />

want-a und took-a keine zielsprachliche Repräsentation aufweist, sondern ein unanalysierter<br />

Teil einer formelhaften Struktur ist. Dies wird unterstützt durch Browns Beobachtung, daß die<br />

Anzahl von Fehlern wie (5) nach dem vorübergehenden Einschnitt bei der Rate overter Deter-<br />

minierer stark zurückging. Adams Erwerb von D-Elementen ist somit nicht nur durch eine<br />

frühe Phase ohne D-Elemente sowie durch einen U-förmigen Entwicklungsverlauf charak-<br />

terisiert, sondern auch durch anfängliche Distributionsbeschränkungen für D-Elemente.<br />

Weitere Evidenz für anfängliche Distributionsbeschränkungen liefert die Studie von Pine<br />

und Martindale (1996), die auf sieben Querschnittkorpora englischsprechender Kinder beruht<br />

(Zeitpunkt I: 1;11-2;4, MLU: 2,2-3,4; Zeitpunkt II: 2;1-2;7, MLU: 2,3-3,9). In dieser Studie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!