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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von D-Elementen 220<br />

(2000) untersuchten 17 englischsprachigen Kinder gebrauchten im Alter von 18 Monaten in<br />

81% aller obligatorischen Kontexte keinen Artikel. Marinis (1998) fand in den Korpora der<br />

griechischen Kinder Spiros (1;9,2) und Janna (1;11) in der frühen Zwei-Wort-Phase nur 13%<br />

bzw. 17% overte bestimmte Artikel in obligatorischen Kontexten, 17 und Hyams (1999) gibt in<br />

ihrem Überblick über Studien <strong>zum</strong> Englischen, Deutschen, Niederländischen und Italienischen<br />

an, daß die Auslassungsraten für D-Elemente in diesen Studien zwischen 22% und 89% lagen.<br />

Einige Studien konnten darüber hinaus auch eine frühe Phase dokumentieren, in der (nahe-<br />

zu) keine D-Elemente vorkommen; vgl. z.B. Mills (1985:154) für einen Überblick über ent-<br />

sprechende Tagebuchstudien <strong>zum</strong> Erwerb des Deutschen, Brown (1973) und Radford (1990)<br />

<strong>zum</strong> Erwerb des Englischen, Clark (1985:728) zur französischen Kindersprache sowie Müller<br />

(1994) <strong>zum</strong> bilingualen Erwerb des Deutschen und Französischen. 18<br />

Entsprechende quantitative Angaben zu Raten overter D-Elemente finden sich z.B. in der<br />

<strong>Untersuchung</strong> von Penner und Weissenborn (1996) <strong>zum</strong> Berndeutschen (Juval: 6% zwischen<br />

1;7,1 und 1;11,3), in der Studie von Wijnen, Krikhaar und den Os (1994:78) <strong>zum</strong> Niederlän-<br />

dischen (Daan: 4% zwischen 1;6 und 1;10) sowie in den <strong>Untersuchung</strong>en von Marinis (1998,<br />

2000, 2002b) <strong>zum</strong> Griechischerwerb (Christos: 7% zwischen 1;7 und 1;10). Dabei fanden<br />

sich z.B. bei dem griechischen Kind Christos in der ersten Aufnahme überhaupt keine<br />

bestimmten Artikel, obwohl 28 obligatorische Kontexte für diese D-Elemente vorhanden<br />

waren (Marinis 2000:106, 2002b:45).<br />

Das spanische Kind Morela gebrauchte im Alter von 1;4 (MLU: 1,35) nur in acht der 47<br />

obligatorischen Kontexte (= 15%) bestimmte und unbestimmte Artikel (Schnell de Acedo<br />

1994:233ff.). Dabei traten alle acht Artikel mit Nomina auf, die dem Kind bekannt waren oder<br />

in der betreffenden Sitzung von der Mutter mit D-Element präsentiert wurden. Dies deutet<br />

darauf hin, daß es sich bei den frühen "Determinierer"-Nomen-Kombinationen um unanaly-<br />

sierte Einheiten mit Pseudo-Determinierern handelt.<br />

Wenn dies tatsächlich der Fall ist, sollte sich, wie in Kapitel III.2.1 dargelegt, ein U-förmi-<br />

ger Entwicklungsverlauf für den Anteil overter D-Elemente zeigen. Viele der angesprochenen<br />

17 Stephany (1997:226) gelangt bei ihrer Analyse der frühen Daten von Spiros und Janna zu vergleichbaren<br />

Werten (13% bzw. 21% overte bestimmte Artikel in obligatorischen Kontexten).<br />

18 Außerdem wurde in Studien <strong>zum</strong> Hebräischerwerb (vgl. Berman 1985:272ff.) eine Phase ohne<br />

Definitheitsmarkierungen dokumentiert.

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