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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Der Erwerb von D-Elementen 219<br />

der vollständigen Kompetenz, die von Gerken (1996) und Crisma und Tomasutti (2000)<br />

vertreten wird. In beiden Typen von Ansätzen sollte die Auslassungsrate von D-Elementen<br />

dann von den prosodischen Eigenschaften der D-Elemente und der Kontexte, in denen sie auf-<br />

treten, beeinflußt werden. Für frühe Erwerbsphasen würden aber nur die Analysen von<br />

Gerken (1996) und Crisma und Tomasutti (2000) erwarten lassen, daß alle Auslassungen von<br />

D-Elementen rein prosodisch erklärt werden können.<br />

Insgesamt lassen sich somit aus den Ansätzen zur Lösung des Entwicklungsproblems die<br />

folgenden Leitfragen für <strong>Untersuchung</strong>en <strong>zum</strong> Status von frühen D-Elementen ableiten:<br />

- Gibt es zu Beginn der syntaktischen Entwicklung eine Phase, in der keine D-Elemente<br />

auftreten?<br />

- Zeigt der Anteil overter D-Elemente in obligatorischen Kontexten einen U-förmigen Entwicklungsverlauf?<br />

- Lassen sich für die ersten Belege von D-Elementen syntaktische oder lexikalische Distributionsbeschränkungen<br />

beobachten?<br />

- Sind D-Elemente und Adjektive komplementär verteilt?<br />

- Werden expletive D-Elemente vor semantisch motivierten D-Elementen erworben?<br />

- Treten bei der Entwicklung von D-Elementen Entwicklungsdissoziationen auf? Ist dabei eine<br />

universelle Erwerbsreihenfolge für die einzelnen D-Elemente zu beobachten?<br />

- Ist die Auslassungsrate für D-Elemente abhängig von den prosodischen Eigenschaften dieser<br />

Elemente und den prosodischen Kontexten, in denen sie auftreten? Verändert sich dabei der<br />

Einfluß prosodischer Faktoren im Entwicklungsverlauf?<br />

2.2 Vorliegende Befunde<br />

Der Erwerb von D-Elementen wurde in einer Reihe von Studien zur berndeutschen, deut-<br />

schen, englischen, französischen, griechischen, italienischen, niederländischen, schwedischen<br />

und spanischen Kindersprache untersucht.<br />

2.2.1 Die Struktur des Entwicklungsverlaufs<br />

Auslassungen von D-Elementen in frühen Erwerbsphasen wurden in zahlreichen Erwerbs-<br />

studien beobachtet. So läßt das deutsche Kind Simone Clahsen, Eisenbeiß und Vainikka<br />

(1994) zufolge im Alter von 1;10,20 bis 2;00,23 in 654 (= 65%) der 1000 vorliegenden<br />

obligatorischen Kontexte die erforderlichen D-Elemente aus. Die von Abu-Akel und Bailey

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