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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Einleitung 7<br />

durch morphologische Markierungen. Daher kann eine <strong>Untersuchung</strong> dieses Phänomen-<br />

bereichs helfen festzustellen, welche Rolle die spezifischen phonologischen, morpholo-<br />

gischen, syntaktischen und semantischen Eigenschaften der involvierten Elemente beim<br />

Erwerb zielsprachlicher Repräsentationen spielen.<br />

Im Mittelpunkt der <strong>Untersuchung</strong> stehen der Erwerb von D-Elementen (Kapitel<br />

III.2), die Entwicklung der nominalphraseninternen Kasus- und Kongruenzflexion<br />

(Kapitel III.3) sowie der Erwerb von Possessivkonstruktionen (Kapitel III.4). Den Aus-<br />

gangspunkt für die Diskussion in den betreffenden Kapiteln bildet eine Diskussion der<br />

vorliegenden Analysen für das betreffende Phänomen und seinen Erwerb. Die Vorher-<br />

sagen, die sich aus diesen Analysen ergeben, werden dann jeweils anhand von vor-<br />

liegenden Erwerbsbefunden zu einer Reihe von typologisch z.T. sehr unterschiedlichen<br />

Sprachen (insbesondere Baskisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Grie-<br />

chisch, Italienisch, Japanisch, Kaluli, Russisch und Schwedisch) und anhand von<br />

eigenen Korpusanalysen zur deutschen Kindersprache empirisch überprüft.<br />

Die Korpusanalysen <strong>zum</strong> Erwerb des Deutschen, das über eine relativ reiche Kasus-,<br />

Genus- und Numerusflexion sowie über verschiedene Typen von D-Elementen verfügt,<br />

beruhen auf 64 Aufnahmen aus fünf Längsschnittkorpora und zwei Querschnittkorpora<br />

von monolingualen deutschen Kindern im Alter von 1;11 bis 3;6, die ich im Rahmen<br />

des LEXLERN-Projekts analysiert habe (vgl. Clahsen/Vainikka/Young-Scholten 1990<br />

sowie Kapitel III.1). Drei dieser Längsschnittkorpora sowie die beiden Querschnitt-<br />

korpora basieren auf Spontansprachaufnahmen. Bei den übrigen Korpora wurden -<br />

anders als in bisherigen Studien zur Nominalphrasenentwicklung - Verfahren zur Elizi-<br />

tation von syntaktischen Strukturen und Flexionsformen verwendet, die in Spontan-<br />

sprachkorpora selten belegt sind (z.B. Possessivkonstruktionen oder Nominalphrasen<br />

mit attributiven Adjektiven; vgl. Eisenbeiß 1994b). Wie ich in Kapitel III.5 nachweisen<br />

werde, ließ sich mit diesen Elizitationsverfahren die Datenbasis quantitativ beträchtlich<br />

erweitern, ohne daß dabei andere Entwicklungsverläufe oder Übergeneralisierungen zu<br />

beobachten waren als in Spontansprachdaten.<br />

Im Anschluß an die empirischen <strong>Untersuchung</strong>en <strong>zum</strong> Erwerb der Nominalphrasen-<br />

struktur und -flexion werde ich in Kapitel IV die erzielten Ergebnisse zusammenfassen<br />

und diskutieren. Dabei werde ich <strong>zum</strong> einen zeigen, daß die erzielten Befunde die in<br />

Kapitel II aufgestellten Arbeitshypothesen bestätigen; <strong>zum</strong> anderen werde ich darlegen,<br />

wie sich aus diesen Hypothesen Lösungsansätze <strong>zum</strong> logischen Problem, <strong>zum</strong>

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