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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Datenbasis und Methode der empirischen <strong>Untersuchung</strong> 206<br />

Insbesondere kann man feststellen, ob das Auftreten von D-Elementen oder Flexiven in frühen<br />

Erwerbsphasen auf bestimmte lexikalische oder syntaktische Kontexte beschränkt ist - oder<br />

ob die auftretenden Elemente auf zielsprachlichen Repräsentationen beruhen.<br />

Zugleich wurde bei der Kodierung der Flexion weitestgehend auf Klassifikationen von<br />

nicht-zielsprachlichen Formen verzichtet. So wurde z.B. bei einer Äußerung wie ich helfe der<br />

Mann nicht kodiert, ob ein Kasusfehler (Nom. statt Dat.) oder aber ein Genusfehler (Fem.<br />

statt Mask.) vorliegt. Es wurde lediglich kodiert, daß die betreffende Äußerung eine<br />

Dat.Mask.Sg.-Form fordert und eine -r-Markierung enthält.<br />

Bei der Analyse wurden die Daten der einzelnen Kinder stets zuerst getrennt ausgewertet,<br />

damit der individuelle Entwicklungsverlauf in seinen Details erfaßt werden kann. Darüber<br />

hinaus wurden die verschiedenen Aufnahmen eines Kindes nur dann für die Präsentation<br />

zusammengefaßt, wenn es anders nicht möglich war, eine für quantitative Analysen aus-<br />

reichende Anzahl entsprechender Kontexte zu erzielen. Selbst dann wurden nur solche Auf-<br />

nahmen gemeinsam analysiert, die einer unabhängig etablierbaren Phase zuzuordnen waren. So<br />

habe ich bei den meisten Analysen der nominalen Flexion in Kapitel III.3 die Daten der<br />

einzelnen Kinder zu jeweils vier Phasen zusammengefaßt, die durch die Analysen zur Deter-<br />

miniererrealisierung motiviert waren.<br />

Dieses Vorgehen unterscheidet sich von dem Vorgehen zahlreicher aktueller Untersuchun-<br />

gen zur frühen Zwei-Wort-Phase (vgl. z.B. Schütze 1997). Häufig wird nämlich implizit davon<br />

ausgegangen, daß man Daten aus verschiedenen Aufnahmen zusammenfassen kann, wenn in<br />

all diesen Aufnahmen die untersuchten zielsprachlichen und nicht-zielsprachlichen Strukturen<br />

nebeneinander auftreten. Daß ein solches Vorgehen problematisch ist, verdeutlicht z.B. eine<br />

Reanalyse von Daten aus der Studie von Schütze (1997). Schütze (1997) versucht auf der<br />

Basis mehrerer Aufnahmen aus Längsschnittdaten generelle Aussagen über nominativische und<br />

nicht-nominativische Subjekte zu machen. Seine eigene Datenanalyse zur Kasusmarkierung in<br />

W-Fragen (vgl. Tab.III-3) zeigt jedoch, daß im untersuchten Entwicklungszeitraum zwar beide<br />

Subjekttypen nebeneinander und mit der gleichen Gesamthäufigkeit auftreten; es gibt aber eine

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