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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Datenbasis und Methode der empirischen <strong>Untersuchung</strong> 205<br />

und Carsten, wurden sämtliche sprachlichen Äußerungen des betreffenden Kindes und seiner<br />

Kommunikationspartner transkribiert (Wagner 1985). Bei den Aufnahmen aus dem Clahsen-<br />

und dem LEXLERN-Korpus wurden zwar auch sämtliche Äußerungen des untersuchten<br />

Kindes ins Transkript aufgenommen; die Äußerungen anderer Sprecher wurden aber nur dann<br />

erfaßt, wenn sie für die Interpretation der Äußerungen des Kindes relevant erschienen. Dies<br />

galt z.B. für alle Äußerungen, die der Äußerung des Kindes unmittelbar vorangingen, sowie<br />

für alle Äußerungen, auf die sich das Kind bezog.<br />

Bei allen Kindern wurden interpretationsrelevante Informationen notiert - insbesondere<br />

Informationen über Situationskontexte, Gestik und Mimik, Intonation, Pausen, die Referenz<br />

von Nominalphrasen und Pronomina sowie über die Intentionen des Kindes und den Sprech-<br />

akt, der mit der betreffenden Äußerung vollzogen wurde.<br />

Die Transkripte von Andreas, Annelie, Carsten, Hannah, Leonie, Mathias und Svenja wur-<br />

den im Rahmen des LEXLERN-Projekts in eine Datenbank eingegeben, grammatisch analy-<br />

siert und kodiert. Sämtliche Kodierungen habe ich vor der Auswertung der Daten nochmals<br />

überprüft.<br />

Das verwendete Kodierungsverfahren stellt eine Weiterentwicklung der Profilanalyse<br />

(Clahsen 1986) dar. Es erfaßt für jede Äußerung die Satzlänge, die Wortstellung, die syntak-<br />

tische Funktion und interne Struktur der auftretenden Nominalphrasen, Auslassungen von<br />

funktionalen Elementen und Satzgliedern sowie die nominale und verbale Flexion. Außerdem<br />

wurde kodiert, welche D-Elemente in den Nominalphrasen auftreten. Dabei wurden die eher<br />

oberflächenorientierten Kategorien der traditionellen deskriptiven Grammatik ("bestimmter<br />

Artikel", "unbestimmter Artikel", "Possessivpronomen", ...) verwendet - und nicht generellere<br />

Termini wie "Determinierer" oder "Quantor". 9 Dies ermöglicht es, die Befunde auch in anderen<br />

theoretischen Kontexten zu interpretieren.<br />

Darüber hinaus habe ich mich bei der Kodierung der Flexion nicht darauf beschränkt,<br />

anzugeben, welche Flexive in welchen morpho-syntaktischen Kontexten auftraten; ich habe<br />

auch notiert, mit welchen lexikalischen oder funktionalen Elementen diese Flexive kombiniert<br />

wurden. Dadurch sind differenzierte quantitativ basierte Distributionsanalysen möglich.<br />

9 Zu Strategien für die Anwendung grammatischer Kategorien auf Spracherwerbsdaten vgl. u.a.<br />

Tracy (1996:36). Zur Problematik der Termini "Determinierer" und "Quantor" vgl. u.a. Vater (1984,<br />

1986).

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