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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Datenbasis und Methode der empirischen <strong>Untersuchung</strong> 204<br />

Dadurch konnten für einige Strukturen mehrere Varianten verwendet werden. Außerdem<br />

konnte so zu jeder der untersuchten Strukturen in jeder Sitzung mindestens ein Elizitations-<br />

verfahren durchgeführt werden, ohne daß Wiederholungseffekte auftraten oder das unter-<br />

suchte Kind das Interesse verlor. Darüber hinaus wurden dem Kind stets mehrere Spiele zur<br />

Auswahl angeboten. Auch dies sollte eine möglichst natürliche und entspannte Kommunika-<br />

tionssituation gewährleisten und verhindern, daß das Kind Strukturen produziert, die nicht<br />

seine sprachliche Kompetenz, sondern bestimmte Strategien reflektieren. Daß dies gelungen ist<br />

und sich die Datenbasis für quantitative Analysen durch die Verwendung der Elizitations-<br />

verfahren entscheidend vergrößert hat, werde ich in Kapitel III.5 durch einen Vergleich der<br />

Spontansprachdaten mit den elizitierten Daten zeigen.<br />

1.2 Die Transkription, Kodierung und Analyse der Daten<br />

Befunde aus Spracherwerbsuntersuchungen, die vor dem Hintergrund eines bestimmten theo-<br />

retischen Modells erhoben wurden, sind prinzipiell auch im Rahmen anderer theoretischer<br />

Modelle interpretierbar. Wie ich in Kapitel I.4 gezeigt habe, gilt dies aber häufig nur dann,<br />

wenn der Bezug auf Oberflächenelemente erhalten bleibt und quantitative Methoden mit Ana-<br />

lysen kombiniert werden, die auf linguistischen Kategorien basieren. Wenn man z.B. von einer<br />

linguistischen Analyse ausgeht, die Artikel, Possessivpronomina und Quantoren als Instan-<br />

tiierungen der funktionalen Kategorie D behandelt und ihnen denselben Status zuweist, könnte<br />

man einfach alle diese Elemente bei der Kodierung zu der Kategorie "D-Element" zusammen-<br />

fassen, statt bestimmte Artikel, unbestimmte Artikel, Possessivpronomina, ... getrennt zu<br />

kodieren. Dann wären die auf der Basis dieser Kodierungen erzielten Befunde aber nicht mehr<br />

im Rahmen anderer Ansätze zu interpretieren, bei denen Determinierer und Quantoren anderen<br />

funktionalen Kategorien zugeordnet werden. Aus diesem Grund habe ich stets oberflächen-<br />

orientierte und differenzierte Kodierungen verwendet. Diese setzen wiederum Transkripte vor-<br />

aus, die nicht nur eine eindeutige Interpretation der jeweiligen Äußerungen erlauben, sondern<br />

auch Aufschluß über die tatsächlich verwendeten Oberflächenformen geben. Daher wurden<br />

bei der Transkription sämtlicher Daten phonetische Reduktionen und andere Abweichungen<br />

von der entsprechenden Erwachsenenform notiert (z.B. de statt der oder sachtel statt<br />

Schachtel). Für die Aufnahmen aus dem Wagner-Korpus, d.h. bei den Korpora von Andreas

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