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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Einleitung 6<br />

lediglich nicht immer spezifiziert sein müssen (vgl. u.a. Wexler 1994, 1999, Hoekstra/<br />

Hyams 1995, 1996, 1998).<br />

Daher werde ich in Kapitel II die Idee des merkmalsbasierten Strukturaufbaus disku-<br />

tieren, konzeptuell weiterentwickeln und in Kapitel III empirisch überprüfen. Hierzu<br />

werde ich in Kapitel II zunächst darlegen, welche grammatischen Repräsentations-<br />

ebenen, lexikalischen Repräsentationsformate, Prinzipien und Kategorisierungsprädis-<br />

positionen meines Erachtens erforderlich sind, um merkmalsbasierte minimalistische<br />

Lösungsansätze <strong>zum</strong> logischen Problem, <strong>zum</strong> Entwicklungsproblem, <strong>zum</strong> Ordnungs-<br />

problem und <strong>zum</strong> Bootstrappingproblem zu entwickeln. Dabei werde ich insbesondere<br />

die Annahme vertreten, daß die von Kindern im Entwicklungsverlauf erzeugten gram-<br />

matischen Repräsentationen von Anfang an den generellen formalen Prinzipien unter-<br />

liegen, die auch die Erwachsenensprache beschränken (vgl. Pinker 1984). Zugleich<br />

werde ich dafür argumentieren, daß in der frühen Zwei-Wort-Phase noch nicht alle ziel-<br />

sprachlichen Merkmalsspezifikationen etabliert sind und daß der Aufbau zielsprach-<br />

licher Repräsentationen ein schrittweiser Prozeß ist, der durch den Aufbau von Lexi-<br />

koneinträgen und die Aufnahme von Merkmalsspezifikationen in diese Einträge<br />

gesteuert wird. D.h., ich werde für eine merkmalsbasierte Weiterentwicklung der<br />

Hypothese des Lexikalischen Lernens (vgl. Pinker 1984, Clahsen/Eisenbeiß/Penke<br />

1996) eintreten. Davon ausgehend werde ich dann eine Reihe von Arbeitshypothesen<br />

für den empirischen Teil der Arbeit entwickeln.<br />

Der empirische Teil der Arbeit besteht in einer <strong>Untersuchung</strong> <strong>zum</strong> Erwerb der<br />

Nominalphrasenstruktur und -flexion (Kapitel III). Zu diesem <strong>Untersuchung</strong>sbereich<br />

liegen bislang noch deutlich weniger Studien vor als <strong>zum</strong> Erwerb von Satzstruktur und<br />

Verbflexion. Insbesondere gibt es meines Wissens bislang noch keine umfassenden<br />

Studien zur Nominalphrasenentwicklung, die auf einer repräsentativen Datenbasis<br />

basieren und Erwerbsdaten aus verschiedenen Sprachen miteinander vergleichen.<br />

Darüber hinaus enthalten Nominalphrasen neben Definitheitsmerkmalen und Numerus-<br />

merkmalen auch grammatische Merkmale, die im Mittelpunkt der bisherigen - nicht<br />

minimalistischen - Ansätze <strong>zum</strong> Bootstrappingproblem eine zentrale Rolle gespielt<br />

haben, nämlich Genus- und Kasusmerkmale (vgl. z.B. Pinker 1984, 1989, Bowerman<br />

1990). Diese Merkmale können dabei durch unterschiedliche lexikalische und morpho-<br />

logische Elemente realisiert werden - insbesondere durch D-Elemente, d.h. Determi-<br />

nierer, Possessivpronomina und Quantoren, durch Nomina, durch Pronomina sowie

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