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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Datenbasis und Methode der empirischen <strong>Untersuchung</strong> 200<br />

bestimmten Segmentierungsleistungen in der Lage sind oder bestimmte Kookkurrenzmuster<br />

erworben haben. Diese Methoden können aber keinen Aufschluß darüber geben, ob die<br />

betreffenden Kinder bereits über zielsprachliche relationale, funktionale und formale Merk-<br />

malsspezifikationen verfügen.<br />

Außerdem besteht bei allen Typen von experimentellen Verfahren die Gefahr, daß Kinder<br />

spezifische Lösungsstrategien entwickeln, die eine Fehleinschätzung der sprachlichen Fähig-<br />

keiten bewirken. Diese Gefahr wäre noch höher, wenn man im Rahmen einer Längsschnitt-<br />

studie immer wieder denselben Experimenttyp oder gar dasselbe Experiment mit denselben<br />

Stimuli durchführen würde. Spontansprachdaten sind somit für Längsschnittstudien <strong>zum</strong><br />

gewählten <strong>Untersuchung</strong>sbereich besser geeignet als experimentelle Verfahren.<br />

Bei Spontansprachkorpora besteht jedoch das Problem, daß selbst umfangreiche Spontan-<br />

sprachkorpora von mehreren Kindern häufig zu wenig Belege für die Nominalphrasentypen<br />

enthalten, die für die folgenden Analysen zur syntaktischen Aktivität nominaler Merkmale<br />

zentral sind. Dies gilt insbesondere für Nominalphrasen mit Adjektiven und Kontexten für<br />

D-Elemente ((das) kleine Huhn, (ein) kleines Huhn), für Possessivkonstruktionen wie Susis<br />

(Huhn) sowie für Dativobjekte mit Kontexten für Determinierer (ich winke dem Huhn). Um<br />

dies zu verdeutlichen, habe ich ermittelt, wie häufig diese Typen von Nominalphrasen sowie<br />

Nominalphrasen mit einem Kontext für ein D-Element in den untersuchten Spontansprach-<br />

daten auftreten. Anschließend habe ich untersucht, ob die relative Häufigkeit der betreffenden<br />

Strukturen vom allgemeinen sprachlichen Entwicklungsstand abhängt. Es könnte nämlich sein,<br />

daß einige Nominalphrasentypen nur deshalb in vielen Aufnahmen selten vorkommen, weil ihr<br />

Auftreten eine gewisse Äußerungslänge voraussetzt und sie daher in frühen Erwerbsphasen<br />

schlecht repräsentiert sind. Um festzustellen, ob dies der Fall ist, habe ich mit Hilfe eines<br />

Spearman-Korrelationstests ermittelt, ob der prozentuale Anteil der entsprechenden Struk-<br />

turen an der Gesamtzahl der analysierbaren Äußerungen mit dem MLU korreliert.<br />

<strong>Eine</strong>n Überblick über die Ergebnisse dieser Analysen gibt Tab.III-2. In der ersten Spalte<br />

ist der Typ der Nominalphrase angegeben, dessen Häufigkeit in den Korpora ich untersucht<br />

habe. Der zweiten bzw. dritten Spalte ist zu entnehmen, bei wie vielen Aufnahmen keine ent-<br />

sprechenden Elizitationsverfahren eingesetzt wurden und wie viele analysierbare Äußerungen

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