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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Datenbasis und Methode der empirischen <strong>Untersuchung</strong> 199<br />

oder in einem ruhigen Raum der entsprechenden Kindertageseinrichtung. Während der Auf-<br />

nahmen waren nur Personen anwesend, die dem Kind vertraut waren - in der Regel die Unter-<br />

sucherin 5 bzw. der Untersucher und/oder Familienangehörige bzw. Erzieherinnen.<br />

Für die folgenden <strong>Untersuchung</strong>en ist es entscheidend, Aufschluß über die Struktur des<br />

Erwerbsverlaufs zu erlangen. Dies gilt insbesondere für die Analysen <strong>zum</strong> Entwicklungs-<br />

problem und <strong>zum</strong> Ordnungsproblem. Dazu müssen sich die gewählten <strong>Untersuchung</strong>sverfahren<br />

mit Kindern jeder Altersstufe durchführen lassen und sich auch in Längsschnittstudien<br />

problemlos einsetzen lassen. Dies ist bei Spontansprachaufnahmen der Fall.<br />

Experimentelle Verfahren zur Datenerhebung, mit denen man z.B. die Produktionsfähigkeit<br />

der spracherwerbenden Kinder testet, sind hingegen für die in dieser Arbeit beschriebenen<br />

Analysen kaum geeignet. Es gibt zwar eine Reihe von Produktionsexperimenten, mit denen<br />

man gezielt bestimmte grammatische Strukturen untersuchen kann (vgl. u.a. Crain 1991,<br />

McDaniel/McKee/Smith Cairns 1996, Menn/Bernstein Ratner 2000). Diese Experimente<br />

können aber aufgrund der Anforderungen an die nicht-sprachlichen Fähigkeiten im allgemeinen<br />

nur mit Kindern durchgeführt werden, die mindestens drei bis vier Jahre alt sind. Kinder in<br />

diesem Alter verfügen aber bereits weitestgehend über die Strukturen, die für die folgende<br />

Diskussion relevant sind (vgl. u.a. Clahsen/Eisenbeiß/Vainikka 1994, Eisenbeiß 1994a). Daher<br />

sind diese Methoden für die vorliegende <strong>Untersuchung</strong> nicht sinnvoll.<br />

Für den Bereich des Sprachverstehens wurden in den letzten Jahren experimentelle Ver-<br />

fahren entwickelt, die auch bei jüngeren Kindern eingesetzt werden können (für einen Über-<br />

blick vgl. u.a. Spelke 1985, McDaniel/McKee/Smith Cairns 1996, Jusczyk 1997). Diese<br />

Verfahren wurden mittlerweile auch bereits in einer Reihe von Studien <strong>zum</strong> Nominalphrasen-<br />

erwerb eingesetzt. So haben z.B. Höhle und Weissenborn (1999) untersucht, ob Kinder, die<br />

selbst noch keine Artikel produzieren, bereits Texten länger zuhören, wenn diese Texte einen<br />

Artikel enthalten, der ihnen zuvor mehrfach in Isolation präsentiert worden ist.<br />

Solche Studien sind allerdings nur sehr eingeschränkt dazu geeignet, die im folgenden unter-<br />

suchten Fragen zu beantworten. Mit Hilfe dieser Methoden kann man zwar prinzipiell<br />

untersuchen, ob Kinder möglicherweise bereits vor der frühen Zwei-Wort-Phase zu<br />

5 Die Daten von Hannah und Leonie sowie die elizitierten Daten von Svenja und die Daten der 16<br />

Kinder aus der Querschnittstudie habe ich selbst im Rahmen des LEXLERN-Projekts bzw. im<br />

Rahmen meiner Examensarbeit (Eisenbeiß 1991) erhoben.

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