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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Die Entwicklung der Nominalphrasenstruktur und -flexion 196<br />

Wie die Diskussion in den folgenden Kapiteln zeigen wird, wurden diese Beobachtungen zwar<br />

mittlerweile durch zahlreiche Studien zu weiteren Sprachen bestätigt; in diesen Studien ist aber<br />

eine große Variation in bezug auf die dokumentierten Raten ausgelassener und nicht-ziel-<br />

sprachlicher Elemente zu beobachten. So gibt z.B. Hyams (1999) in ihrem Überblick über<br />

Erwerbsstudien <strong>zum</strong> Englischen, Deutschen, Niederländischen und Italienischen Auslassungs-<br />

raten für D-Elemente an, die zwischen 22% und 89% liegen. Außerdem ist die Interpretation<br />

der einzelnen Befunde in (1) noch immer sehr umstritten. Insbesondere wird debattiert, ob die<br />

ersten Funktionswörter und Flexive, die in der frühen Zwei-Wort-Phase zu beobachten sind,<br />

bereits auf zielsprachlichen Repräsentationen beruhen. Zugleich diskutiert man, wie und in<br />

welcher Reihenfolge die einzelnen zielsprachlichen Elemente und ihre Spezifikationen erworben<br />

werden.<br />

Angesichts dieser Debatten möchte ich mich nach einen Überblick über die analysierten<br />

deutschen Kindersprachdaten mit dem Erwerb von D-Elementen (Kapitel III.2), der Entwick-<br />

lung der Kasus- und Kongruenzflexion in der Nominalphrase (Kapitel III.3) und dem Erwerb<br />

von Possessivkonstruktionen (Kapitel III.4) befassen. Dabei werde ich in allen drei Kapiteln<br />

für die Kontinuität des Erwerbsmechanismus und die anfängliche Unterspezifikation morpho-<br />

syntaktischer Repräsentationen argumentierten. Zugleich möchte ich die spezifischen Vorher-<br />

sagen überprüfen, die sich aus meinen Arbeitshypothesen <strong>zum</strong> Entwicklungsproblem ergeben:<br />

In Kapitel III.2 und Kapitel III.3 sollen Entwicklungsdissoziationen zwischen lexikalischen<br />

Elementen bzw. Merkmalen nachgewiesen werden, und in Kapitel III.3 und Kapitel III.4 soll<br />

Evidenz für anfängliche lexikalische Beschränkungen von morphologischen Markierungen<br />

geliefert werden. Dabei werde ich mich bei der Analyse des Flexionserwerbs in Kapitel III.3<br />

zugleich mit dem Ordnungsproblem und dem Bootstrappingproblem auseinandersetzen. Die<br />

Arbeitshypothesen <strong>zum</strong> logischen Problem sollen hingegen in Kapitel III.4, d.h. bei der<br />

Analyse von Possessivkonstruktionen, getestet werden.

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