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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Metaprinzipien 142<br />

Neben dem Strukturabhängigkeitsprinzip schlägt man in aktuellen minimalistischen Ansätzen<br />

Ökonomieprinzipien für Repräsentationen und Derivationen vor (vgl. u.a. Chomsky 1995).<br />

Wie (17) und (18) zeigen, können auch diese Prinzipien generell formuliert werden:<br />

(17) Das Repräsentationsökonomieprinzip<br />

Repräsentationen haben keine überflüssigen Symbole.<br />

(18) Das Derivationsökonomieprinzip<br />

Operationen werden nur ausgeführt, wenn es zur Erfüllung von Wohlgeformtheitsbedingungen<br />

erforderlich ist.<br />

Auf syntaktische Repräsentationen angewandt, gewährleisten die Ökonomieprinzipien, daß<br />

stets nur minimale syntaktische Strukturen projiziert werden. Das bedeutet, daß nur die klein-<br />

sten Strukturen aufgebaut werden, die erforderlich sind, um das verwendete lexikalische<br />

Material zu repräsentieren und die entsprechenden grammatischen Forderungen zu erfüllen.<br />

Diese Annahme ist entscheidend für den Lösungsansatz <strong>zum</strong> Entwicklungsproblem, den ich in<br />

Kapitel II.4 diskutieren und in Kapitel III empirisch überprüfen möchte.<br />

Außer dem Strukturabhängigkeitsprinzip und den beiden Ökonomieprinzipien verwende ich<br />

in der folgenden Diskussion keine weiteren Prinzipien für Repräsentationen. Insbesondere ver-<br />

zichte ich auf die Annahme der angeborenen domänenspezifischen X-bar-Prinzipien, die in der<br />

PPT postuliert wurden. Die Effekte dieser Prinzipien führe ich statt dessen auf eine generelle<br />

Wohlgeformtheitsbeschränkung für Beziehungen zwischen Repräsentationen zurück.<br />

ad (iii) Beziehungen zwischen Repräsentationen<br />

In generativen Ansätzen versuchte man zunächst, Beziehungen zwischen den verschiedenen<br />

grammatischen Repräsentationsebenen durch domänenspezifisch formulierte Wohlgeformt-<br />

heitsbedingungen zu erfassen. Im Rahmen der PPT schlug Chomsky (1981:29) das sog. Pro-<br />

jektionsprinzip vor. Diesem Prinzip zufolge dürfen Informationen aus dem Lexikon auf keiner<br />

syntaktischen Ebene (D-Struktur, S-Struktur, LF) verlorengehen. Daher müssen diese Infor-<br />

mationen auf sämtliche Ebenen der Grammatik projiziert werden.<br />

Im Rahmen minimalistischer Grammatikmodelle nimmt man ebenfalls domänenspezifisch<br />

formulierte Wohlgeformtheitsbedingungen für Beziehungen zwischen grammatischen Repräsen-<br />

tationen an. Einige von ihnen habe ich in Kapitel I.7.1 bereits angesprochen, insbesondere das

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