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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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II <strong>Merkmalsgesteuerter</strong> Strukturaufbau<br />

121<br />

The strongest way to constraint a component<br />

is eliminating it.<br />

Gazdar (1982:132)<br />

Im vorangegangenen Kapitel habe ich die konzeptuellen und empirischen Vorteile merkmals-<br />

basierter minimalistischer Grammatik- und Erwerbsmodelle dargelegt. Davon ausgehend<br />

möchte ich im folgenden die Idee des merkmalsbasierten Strukturaufbaus diskutieren und<br />

weiterentwickeln. Dabei werde ich in diesem Kapitel zunächst meine Arbeitshypothesen<br />

erläutern und motivieren. Diese Hypothesen sollen dann in Kapitel III empirisch überprüft<br />

werden.<br />

Die Grundlage meiner Arbeitshypothesen bildet die Annahme, daß man die deskriptiven<br />

Generalisierungen, die man in der PPT durch domänenspezifische UG-Prinzipien erfaßt, auch<br />

aus generellen formalen Metaprinzipien ableiten kann. Wenn diese Annahme zutrifft, verbleiben<br />

meiner Auffassung nach nur noch zwei domänenspezifische Erwerbsprädispositionen (vgl. auch<br />

Bierwisch 1992, 1999, 2001, Chomsky 1995, Schmidt 1995): Erstens nehme ich an, daß die<br />

Grundarchitektur der menschlichen Sprachfähigkeit genetisch determiniert ist und sowohl die<br />

Ebenen der grammatischen Repräsentation als auch das Format lexikalischer Repräsentationen<br />

vorgegeben sind. Zweitens gehe ich von domänenspezifischen Kategorisierungsprädisposi-<br />

tionen aus, die es Kindern erlauben, die syntaktisch aktiven Merkmale der Zielsprache zu<br />

instantiieren und die entsprechenden Spezifikationen zu erwerben.<br />

Auf der Basis dieser Grundannahmen werde ich im folgenden darlegen, welche Annahmen<br />

zur Grammatikarchitektur, zu Metaprinzipien und zu Kategorisierungsprädispositionen meines<br />

Erachtens erforderlich sind, um merkmalsbasierte, minimalistische Lösungsansätze <strong>zum</strong> logi-<br />

schen Problem, <strong>zum</strong> Entwicklungsproblem, <strong>zum</strong> Ordnungsproblem und <strong>zum</strong> Bootstrapping-<br />

problem zu entwickeln. Darauf aufbauend lassen sich dann die Arbeitshypothesen entwickeln,<br />

die den Hintergrund meiner empirischen <strong>Untersuchung</strong>en <strong>zum</strong> Nominalphrasenerwerb bilden<br />

sollen.

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