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Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

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Minimalismus und Spracherwerbsforschung 105<br />

ad (iv) Die Reduktion der angenommenen Grammatikkomponenten<br />

Die Bemühungen um die Reduktion der Annahmen zu domänenspezifischen formalen und sub-<br />

stantiellen Universalien beschränken sich nicht auf die Aufspaltung von komplexen ange-<br />

borenen Kategorien in Merkmale, den Verzicht auf explizite Parametrisierungen und die Rück-<br />

führung von domänenspezifischen Prinzipien auf formale Metaprinzipien; sie wurden in den<br />

letzten Jahren auch auf die angenommenen Grammatikkomponenten ausgedehnt. Den Aus-<br />

gangspunkt für diese Entwicklung bildete die Eliminierung der D-Struktur. Der Verzicht auf die<br />

Unterscheidung zwischen D- und S-Struktur ergibt sich in der LFG, der GPSG und der<br />

HPSG aus der Eliminierung der Transformationskomponente, die D-Strukturrepräsentationen<br />

auf S-Strukturrepräsentationen abbildet (vgl. u.a. Shieber 1986, Pollard/Sag 1987, 1994).<br />

Aber auch in Weiterentwicklungen der PPT, in denen die Transformationskomponente nicht<br />

eliminiert, sondern lediglich auf eine Transformation reduziert wurde, unterscheidet man mittler-<br />

weile nicht mehr zwischen D- und S-Struktur (vgl. u.a. Chomsky 1995, 1998, 1999, 2001).<br />

In den meisten aktuellen generativen Modellen wird somit die Anzahl der syntaktischen<br />

Repräsentationsebenen reduziert; im Gegenzug rückt man die lexikalische Komponente und<br />

die Schnittstellen zwischen dem sprachlichen Wissenssystem und anderen Wissenssystemen in<br />

den Mittelpunkt der <strong>Untersuchung</strong> (vgl. u.a. Brody 1995, Chomsky 1995, 1998, 1999, 2001,<br />

Jackendoff 1997, Wunderlich 1997). Über die Beziehung zwischen diesen Komponenten<br />

konnte dabei allerdings noch kein Konsens erzielt werden.<br />

In Chomskys (1995) Minimalistischem Programm, einer Weiterentwicklung der PPT, bildet<br />

das Lexikon den Ausgangspunkt für alle Derivationen. Neben dieser Komponente nimmt<br />

Chomsky nur noch eine Schnittstelle <strong>zum</strong> artikulatorisch-perzeptuellen System (PF) sowie eine<br />

Schnittstelle <strong>zum</strong> konzeptuell-intensionalen System (LF) an; vgl.:

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