25.02.2013 Aufrufe

Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

Merkmalsgesteuerter Grammatikerwerb Eine Untersuchung zum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Minimalismus und Spracherwerbsforschung 100<br />

wurden von Anfang an keine expliziten Parametrisierungen angenommen. Vielmehr wurden<br />

typologische Unterschiede stets allein durch Unterschiede in (Klassen von) Lexikoneinträgen<br />

und ihren Merkmalen erfaßt.<br />

Insgesamt betrachtet erlaubt die Aufspaltung von Kategorien in ihre Merkmale demnach<br />

nicht nur differenziertere syntaktische Analysen mit Hilfe minimaler linguistischer Beschrei-<br />

bungseinheiten, die Aufstellung von subkategorialen und kategorienübergreifenden Generali-<br />

sierungen und die Erstellung von ökonomischen und deskriptiv adäquaten unterspezifizierten<br />

Repräsentationen; sie ermöglicht auch die Vermeidung der empirischen und konzeptuellen<br />

Probleme, die sich aus dem traditionellen Parameterkonzept ergeben. Zugleich erfüllt ein<br />

Modell, bei dem die typologische Variation aus der Interaktion von lexikalisch gespeicherten<br />

einzelsprachspezifischen Merkmalsspezifikationen mit generellen Prinzipien abgeleitet wird, die<br />

in Kapitel I.6.4 diskutierten Anforderungen: Der Erwerb der zielsprachlichen Grammatik<br />

basiert in einem solchen Modell - wie in Studien <strong>zum</strong> Parameterformat gefordert - auf der<br />

Speicherung und Gewichtung von einfachen Strukturinformationen, die mit Kopfelementen<br />

verbunden sind, sowie auf der Verbindung solcher Informationen mit lexikalischen Elementen.<br />

Angesichts dieser Vorteile spielen grammatische Merkmale in allen aktuellen generativen<br />

Grammatiktheorien eine zentrale Rolle. 34<br />

ad (iii) Die Ersetzung domänenspezifischer Prinzipien durch formale "Meta-<br />

prinzipien"<br />

Über den Status der Prinzipien, die in Verbindung mit den einzelsprachlichen Merkmalsstruk-<br />

turen die Grammatiken natürlicher Sprachen determinieren, konnte bislang noch kein Konsens<br />

erzielt werden. Im Rahmen der entsprechenden Debatten zeichnet sich eine Tendenz dazu ab,<br />

die vorgeschlagenen modulspezifischen grammatischen Prinzipien der PPT (Bindungsprinzi-<br />

pien, X-bar-Prinzipien, ...) aus extrem generellen formalen Prinzipien abzuleiten, die in den<br />

meisten Fällen nicht inhärent sprachspezifisch sind (vgl. Fanselow 1991, Bierwisch 1992).<br />

34 Bislang herrscht allerdings noch keine Einigkeit darüber, welche Typen von Merkmalen angenommen<br />

werden sollen. Für eine ausführlichere Dis kussion zu diesem Problem vgl. Kapitel II.3.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!