sTARs - Petra Lustenberger Stiftung
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Auch arme Menschen sind kreditwürdig<br />
Mikrokredite als Ausweg aus der Armut<br />
Wie kann man Menschen nachhaltig<br />
helfen, die absolut arm sind – ohne regelmäßiges<br />
Einkommen, meist ohne<br />
Schuldbildung, Menschen ohne einen<br />
Flecken eigenes Land und mit armseligen<br />
Heimstätten, meist noch mit Aids<br />
infiziert und regelmäßig mit Naturkatastrophen<br />
konfrontiert? Diese Frage<br />
stellte man sich in unserer <strong>Stiftung</strong>.<br />
Die Antwort lautet: Mit Mikrokrediten.<br />
Mikrokredite verfolgen das Ziel, Menschen<br />
mit Kleinstkrediten zu versorgen,<br />
die keinen oder nur schlechten<br />
Zugang zu Krediten haben. Sie sind<br />
meist für Banken nicht kreditwürdig,<br />
da sie keine Sicherheiten geben können<br />
oder die Banken interessieren<br />
sich grundsätzlich nicht für diese Klientel.<br />
Mit wenig Geld kann man viel erreichen.<br />
Hauptsächlich Frauen nehmen<br />
diese Kredite an Anspruch. Kleingewerbe<br />
in selbständiger Tätigkeit ist angesagt.<br />
Ob nun der Kredit in Anspruch<br />
genommen wird, um ein kleines Geschäft<br />
mit Souvenirs zu eröffnen, eine<br />
Wäscherei einzurichten oder eine Änderungsschneiderei<br />
in der Stadt zu<br />
eröffnen. Die Kreativität ist da und der<br />
feste Glaube an den Erfolg. So z.B.<br />
Frauen, die sich von dem Kredit ein<br />
Mobiltelefon kaufen und das gegen<br />
geringe Gebühr allen Dorfbewohnern<br />
zum Telefonieren zur Verfügung stellen.<br />
Viele Landbewohner und Bauern verfügen<br />
auch schon über Land, haben<br />
kein eigenes Geld, um Saatgut zu<br />
kaufen bzw. haben es aus Hunger aufgegessen.<br />
Auch hier helfen diese Kredite.<br />
Und es wird bei der Rückzahlung<br />
auch anstatt Geld Ware angenommen.<br />
So kann z.B. die Suppenküche für die<br />
Aids-Kinder mit Mais, Hirse und Getreide<br />
in den Elendsvierteln von Katatura<br />
/Namibia versorgt werden.<br />
Mikrokredite ermöglichen also, ohne<br />
Almosenempfänger zu sein, dem Kreditnehmer<br />
die Aufnahme einer handwerklichen,<br />
landwirtschaftlichen oder<br />
Handelstätigkeit.<br />
Die armutsmindernde Wirkung von<br />
Mikrokrediten ist auch durch wissenschaftliche<br />
Studien belegt. Durch<br />
die Nutzung dieser Kredite werden<br />
Existenzen geschaffen und langfristig<br />
der eigene Lebensstandard erhöht.<br />
Allerdings setzen sie eine gewisse<br />
Art an Selbständigkeit voraus und das<br />
Konzept sollte passend sein. Weiterhin<br />
wird eine deutliche Verbesserung<br />
der hygienischen Verhältnisse bzw.<br />
gesundheitliche Situation erreicht.<br />
Die Zinsen sind äußerst gering, haben<br />
eher einen symbolischen Wert und die<br />
Rückzahlung ist äußerst flexibel. Die<br />
Kredite bewegen sich meist zwischen<br />
50 Euro – 350 Euro. Die ersten Erfolge<br />
sind bereits da und die <strong>Stiftung</strong> will<br />
diese Form der Entwicklungshilfe nach<br />
dem Vorbild von Mohammed Yunus,<br />
der 2006 dafür mit dem Friedensnobelpreis<br />
ausgezeichnet wurde, weiter<br />
in Namibia intensivieren. „Mit wenig<br />
Geld kann sehr viel erreicht werden<br />
und die Menschen behalten ihre Würde<br />
und sind stolz auf das von ihnen<br />
Erreichte. Es ist also ein Geschäft in<br />
gleicher Augenhöhe, keine Spende<br />
und kein Almosen. Sondern baut auf<br />
dem Respekt voreinander und den solidarischen<br />
Umgang miteinander auf,<br />
so unsere Meinung.<br />
Wer mehr dazu wissen will, erhält weitere<br />
Informationen unter<br />
petra-lustenberger-stiftung.de