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Ausgabe 03 / 2010 - BankPraktiker

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Aktuell<br />

Vertrauenskrise - dies ist das Kernergebnis<br />

einer repräsentativen Studie von BBDO<br />

Consulting, der auf Marketingstrategien<br />

spezialisierten Unternehmensberatung<br />

der BBDO Gruppe. Die Marketingexperten<br />

hatten schon Ende 2008 mit der gleichen<br />

repräsentativen Studie über 1.000 Personen<br />

zu ihrer Vertrauenseinschätzung gegenüber<br />

unterschiedlichen Finanzdienstleistern<br />

befragt und können nun folgende<br />

wesentliche Entwicklungen feststellen:<br />

Kundenvertrauen stagniert: Insgesamt<br />

bleibt das Kundenvertrauen gegenüber<br />

der Branche auf ähnlich niedrigem<br />

Niveau wie vor einem Jahr, also wie zu<br />

Hochzeiten der Finanzkrise.<br />

Gewinner verlieren, Verlierer gewinnen:<br />

Die Vertrauens-Champions des<br />

letzten Jahres, Sparkassen und Genossenschaftsbanken,<br />

sind auch dieses<br />

Jahr wieder vorne, müssen aber leichte<br />

Verluste hinnehmen, sodass jetzt auch<br />

die Bausparkassen Einzug in diese Spitzengruppe<br />

halten. Umgekehrt können<br />

die großen Verlierer des letzten Jahres<br />

– Investmentbanken, Unabhängige<br />

Finanzdienstleister wie MLP oder AWD<br />

sowie Privatbanken – zum Teil deutlich<br />

zulegen. Ausnahme: Fondsgesellschaften<br />

verharren auf dem niedrigen<br />

Niveau des letzten Jahres.<br />

Bodenständigkeit und Transparenz<br />

hilft, Internationalität und Kapitalmarktnähe<br />

nicht: Wie vor einem Jahr<br />

belohnen Kunden auch diesmal wieder<br />

das, was für sie ein im besten Sinne<br />

des Wortes konservatives Geschäft<br />

ausmacht: Bodenständigkeit und<br />

Transparenz. Umgekehrt scheint das<br />

Misstrauen gegenüber Geschäften mit<br />

großer Nähe zu den internationalen<br />

Kapitalmärkten immer noch tief zu<br />

sitzen, trotz der positiven Entwicklungen<br />

vieler Aktienmärkte 2009.<br />

Vertrauen alleine reicht nicht, ausschlaggebend<br />

ist die Präferenzposition:<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass eine<br />

gute Vertrauensposition sich nicht<br />

automatisch in eine starke Präferenzposition<br />

übersetzt. Zwei Beispiele aus<br />

der Gruppe der „Vertrauens-Champions“:<br />

während die Sparkassen ihre Vertrauensführerschaft<br />

auch in starke Prä-<br />

62 <strong>03</strong> / <strong>2010</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />

ferenzpositionen bei allen abgefragten<br />

Bedarfen der persönlichen Finanzplanung<br />

ummünzen können (z. B. Altersvorsorge,<br />

Geldanlage, Kredit), gelingt<br />

dies den Genossenschaftsbanken nicht.<br />

Zahlungsbereitschaft für Honorarberatung<br />

sehr niedrig: zwar gibt es mittlerweile<br />

eine breite generelle Zahlungsbereitschaft<br />

für gebührenpflichtige<br />

Finanzberatung, allerdings bewegen<br />

sich die Beträge, die Kunden dafür<br />

nach eigener Aussage tatsächlich zu<br />

zahlen bereit sind, größtenteils bei<br />

Werten deutlich unter 50 €. £<br />

Vorstand<br />

Banken fürchten politische<br />

Einmischung<br />

w Gut ein Jahr nach dem Höhepunkt der<br />

Finanzmarktkrise hat sich die Stimmung<br />

in der Bankenwelt klar gegen eine weitere<br />

staatliche Einflussnahme gewendet.<br />

Wie aus einer gemeinsamen Umfrage der<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />

PricewaterhouseCoopers (PwC)<br />

und des Centre for the Study of Financial<br />

Innovation (CSFI) hervor geht, gelten „Politische<br />

Interventionen“ derzeit als Risikofaktor<br />

Nummer Eins. Auf dem zweiten Platz<br />

des „Banking-Banana-Skins-Index“ folgen<br />

Kreditrisiken. Die Furcht vor Überregulierung<br />

steht auf Rang drei und damit noch<br />

vor der Sorge über die Entwicklung der<br />

Weltwirtschaft. Der Index listet regelmäßig<br />

die aus Sicht von Bankern, Aufsichtsbehörden<br />

und Branchenbeobachtern größten<br />

Gefahren für die Bankenbranche auf.<br />

Konkret sehen viele Befragte einen Zielkonflikt<br />

zwischen der politischen Forderung<br />

nach einer Ausweitung der Kreditvergabe<br />

an Unternehmen und der angestrebten<br />

Stärkung des Eigenkapitals. Zudem kritisieren<br />

einige Banker, dass die unterschiedliche<br />

Haltung der Staaten zu Stützungskrediten<br />

und -bürgschaften den internationalen<br />

Wettbewerb in der Branche verzerrt.<br />

Eng verknüpft mit der Sorge vor den Konsequenzen<br />

staatlicher Eingriffe ist das von<br />

den Befragten wahrgenommene Risiko der<br />

Überregulierung.<br />

Die Risiken im Bankgeschäft insgesamt<br />

sind nach Einschätzung der Befragten<br />

derzeit so hoch wie noch nie. Gleichzeitig<br />

sind nur neun Prozent der Ansicht, dass die<br />

Banken gut auf die Gefahren vorbereitet<br />

sind, während elf Prozent den Instituten eine<br />

schwache Verfassung attestieren. In der letzten<br />

Umfrage von 2008 sahen sich noch 24%<br />

die Banken gut aufgestellt, lediglich vier<br />

Prozent waren gegenteiliger Auffassung.<br />

Bei den Risiken mit unmittelbaren wirtschaftlichen<br />

Folgen für den Bankensektor<br />

stehen die Kreditrisiken wie schon in der<br />

Umfrage von 2008 auf dem zweiten Rang.<br />

Auch in den Kernbereichen des Bankgeschäfts<br />

deutet der Risikoindex nur auf eine<br />

Entspannung, nicht jedoch eine Entwarnung<br />

hin. So sackt die Furcht vor einer<br />

Liquiditätsklemme gegenüber der Umfrage<br />

von 2008 zwar vom ersten auf den fünften<br />

Rang ab. Jedoch taucht die „mangelnde<br />

Verfügbarkeit von Kapital“ als Risiko erstmals<br />

im Ranking auf (Rang sechs).<br />

Deutlich weniger Sorgen als 2008 machen<br />

sich die Befragten über die wirtschaftlichen<br />

Konsequenzen der Aktivitäten von Hedge<br />

Fonds, die im Ranking von Platz zehn auf<br />

18 gefallen sind. Auch das Schadensrisiko<br />

durch illegale bzw. nicht autorisierte<br />

Transaktionen einzelner Wertpapierhändler<br />

(„Rogue Trader“) schätzen die Experten<br />

geringer ein (Rang 20) als noch vor zwei<br />

Jahren (Rang 14). £<br />

Kredit<br />

GLS Bank erhält Mikrofinanz-<br />

Auftrag von Bundesregierung<br />

w Die GLS Bank wurde vom Bundesministerium<br />

für Arbeit und Soziales beauftragt,<br />

das Mikrokreditgeschäft in Deutschland<br />

flächendeckend auszubauen. Der Mikrokreditfonds<br />

Deutschland startet mit einem<br />

Volumen von 100 Mio. € und sichert Kredite<br />

an Klein- und Kleinstunternehmen sowie<br />

Betriebsgründungen ab. Die GLS Bank ist<br />

seit zehn Jahren im Bereich Mikrofinanz tätig<br />

und verfügt über ein großes Netz von Kooperationspartnern.<br />

Sie wurde jetzt mit dem<br />

Ausbau eines deutschlandweiten Mikrokre-

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